Ken Russell gestorben

Mit 84 Jahren ist gestern der britische Regisseur Ken Russell gestorben. Russell war der grosse Provokateur des britischen Kinos, mit der sexuell freizügigen D.H. Lawrence-Verfilmung Women in Love hat er 1970 Sittenwächter und den Vatikan provoziert, den internationalen Durchbruch geschafft und seiner Hauptdarstellerin Glenda Jackson zum Oscar verholfen. Mit der opulenten filmischen Umsetzung der Rock-Oper Tommy von «The Who» wurde Bad-Boy-Russell selber zu einer Art Rockstar des Kinos, das exaltierte, provozierende Element, das die Bürgerschreck-Pose der 70er Rock-Musik prägte, fand in seinen Filmen ein kinematografisches Aequivalent. Russell hat sich in vielen filmischen Genres getummelt, vom phantastischen Drogen-Thriller bis zur Musikerbiographie, etwa zu Gustav Mahler, dabei blieb die Provokation stets sein Markenzeichen.

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