BOWLING SATURNE von Patricia Mazuy

Bowling Saturne © Ex Nihilo – Les Films du fleuve

Du meine Güte, diese Symbolik! Da haben wir den Polizisten Guillaume, der von seinem verstorbenen Vater die Bowling-Alley geerbt hat, in der sich immer noch dessen Grosswildjäger-Kumpane treffen.

Guillaume bietet die Geschäftsführung der Kegelbahn seinem Halbbruder Armand an. Weil er ein schlechtes Gewissen hat, weil der Vater den unehelichen Sohn ignoriert hat.

Armand übernimmt den Job zögernd und zieht in die Wohnung des verhassten toten Vaters über der Bowling-Anlage. Die Wohnung strotzt von Jagdtrophäen, Fotografien und Jagdwaffen. Und der wolfsartige Schäferhund des Vaters gehört auch noch dazu.

Armand bringt in der Wohnung Frauen um. Er prügelt sie zu Tode und verscharrt ihre Leichen halbherzig auf dem Friedhof, auf dem der Vater liegt.

Während Polizist Guillaume den Serienmörder sucht, verliebt er sich in eine Tierschutz-Aktivistin, die wiederum den Jägerkumpanen des toten Vaters die Hölle heiss macht.

Patricia Mazuy inszeniert das im Neon-noir-Stil irgendwo zwischen ehrgeizigem Tatort und Michael Mann, nimmt aber die ganze höllische Feier toxischer Männlichkeit dermassen ernst, dass man sich bisweilen an Lars von Triers schauderhaften The House that Jack Built von 2018 erinnert fühlt.

Das Drehbuch hätte eine satte Parodie abgeben können. Und der Plot könnte auch einen ambitionierten Fernsehkrimi treiben – dort hätte man die mit Fingerfarben aufgetragene Symbolik allenfalls noch ertragen.

Aber im Kino?

Patricia Mazuy © Alexandre Ean

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