Die Unverpassbaren, Woche 47 – 2022

Timothée Chalamet und Taylor Russell in ‚Bones and all‘ von Luca Guadagnino © 2022 Warner Bros. Ent.

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Bones and All von Luca Guadagnino. Bei genauer Betrachtung ist das zwar vor allem ein stilbewusstes Roadmovie mit Kannibalen. Kannibalen allerdings, mit denen man am liebsten mitreisen würde.
  2. Call Jane von Phyllis Nagy. Im Chicago der späten 1960er ermöglicht ein Hausfrauenkollektiv illegale Abtreibungen im sicheren Rahmen. Starkes, unaufgeregtes Frauenkino, dessen Happyend grad von der Gegenwart eingeholt wird.
  3. Unrueh von Cyril Schäublin. In den 1870er Jahren prallen im Schweizer Jura Welten aufeinander: Uhrenfabriken werden kapitalistisch optimiert, während Uhrmacher:innen die Idee einer anarchistischen Gesellschaft proben. Erfrischend kluges Kino, zart und radikal, historisch und zeitgenössisch zugleich.
  4. Cascadeuses von Elena Avdija. Überfahren, verprügelt, geschlagen. Für die Stuntfrauen in diesem Dokumentarfilm ist die Opferrolle Alltag, viel mehr als für ihre männlichen Kollegen. Ein erhellender Blick auf das Kino der Männer.
  5. Peter K. – Alleine gegen den Staat von Laurent Wyss. Das Kneubühl-Drama eindringlich nacherzählt als Psycho-Noir mit Anklängen von Polanski und Haneke – plus: Manfred Liechti verdient den Schweizer Filmpreis.

Und im Filmpodcast morgen: Bones and All, Der Passfälscher, Call Jane.

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