Filmpodcast Nr. 148: The Sound of Insects, Cargo, Zurich Film Festival.

Cargo von Ivan Engler Ascot Elite
'Cargo' von Ivan Engler © Ascot Elite

Hier ist Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Heute geht es um Peter Liechtis Film The Sound of Insects, ums aktuelle Zurich Film Festival, und um den Schweizer Science Fiction Film Cargo. Filmtipps sowie Tonspur haben wir auch, wie gewohnt.

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Die Unverpassbaren, Woche 40

'The Sound of Insects' von Peter Liechti © Look Now
'The Sound of Insects' von Peter Liechti © Look Now

Und hier wieder die donnerstäglichen fünf Filme aus dem aktuellen Deutschschweizer Angebot, welche meiner Meinung nach niemand verpassen sollte:

  1. The Sound of Insects – Aufzeichnungen einer Mumie von Peter Liechti. Eine einmalige Seelenlandschaft aus Texten, Bildern, Tönen und Musik.
  2. Cargo von Ivan Engler und Ralph Etter. Der erste grosse Schweizer Science Fiction Film ist ein beachtliches Schaustück, technisch verblüffend up to date und erzählerisch wohltuend getragen.
  3. Still Walking von Hirokazu Kore-Eda. Wie der Japaner ohne Drama und laute Töne eine Familie porträtiert, ist absolut meisterhaft.
  4. Antichrist von Lars von Trier. Das erste wirklich provokative filmische Kunstwerk seit langem. Wer dem Regisseur unterstellt, er sei verrückt, oder frauenfeindlich, verzichtet ganz klar aufs Nachdenken.
  5. Taking Woodstock von Ang Lee. Bescheiden und liebevoll nähert sich der Chinese dem amerikanischen Rock-Traum kurz vor seinem Kippen.

1. Porn Film Festival Zürich

Zurich Porn Film Festival

Die Schattenindustrie der siebten Kunst hat schon immer am dicht am Puls der Gesellschaft funktioniert. Trotzdem dürften die Veranstalter des 5. Zurich Film Festivals (24. Sept. – 5. Okt) nicht völlig begeistert sein von der unerwarteten Konkurrenz des ersten Porn Film Festivals Zürich, das nicht nur parallel stattfindet, sondern gar noch zwei Tage länger dauert (24. September bis 7. Oktober 2009).

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Karl Spoerri vom Zurich Film Festival im Interview

Karl Spoerri Zurich Film Festival (zvg)Wenn am Donnerstag die 5. Ausgabe des Zurich Film Festivals eröffnet wird, bin ich bereits auf dem Weg in meine Ferien. Das hat eine bedauerliche Seite, denn das diesjährige Angebot der umtriebigen Zürcher ist deutlich vielversprechender als früher. Im Interview äusserst sich Festivalleiter Karl Spoerri zur Erweiterung des Publikumsfestivals zum Branchentreff, zum Standortvorteil von Zürich, zum Budget und dem Eigenmittelbedarf, zur Zweiteilung des Wettbwerbs in eine deutschsprachige und eine internationale Sektion und zur Schweizer Untertitelkultur. Aber auch dazu, was ein Star wie Morgan Freeman effektiv kostet, beziehungsweise, wie die Sachleistungen von Hotel- und Airline-Sponsoren dabei helfen, solche Medienmagnete nach Zürich zu holen. Und er bedauert, dass die medienwirksam inszenierte Star-Ballung des Festivals den medialen Blick auf die Inhalte des Programms verstelle.

Interview (18′) Download (MP3, 8MB) Hören:

Altersfreigabe: Doch noch Hoffnung?

crykid small

Zwar scheint die national einheitliche Altersfreigabe für Kinofilme nach dem Rückzieher der Kantone Genf, Waadt, Neuenburg und Graubünden nach wie vor fraglich, entschieden wird darüber aber erst im November, wenn sich die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren wieder treffen. Immerhin sei, wie Gerhard Mann von der Basellandschaftlichen Sicherheitsdirektion erklärt, wenigstens auch eine Deutschschweizer Vereinheitlichung denkbar, schon das würde etliches erleichtern. Susanna Petrin berichtet übrigens in der heutigen Basler Zeitung über das im Entstehen begriffene Baselbieter Filmgesetz, das nicht nur die Kinobesuche, sondern alle Filmvertriebskanäle und -Träger den Schutzalterbestimmungen unterwerfen will. Das würde dann allerdings wohl eine Weiterbeschäftigung der kantonalen Kommission bedeuten, selbst dann, wenn die Kinofreigabe zentralisiert werden könnte.

Filmpodcast Nr. 147: Still Walking, Up!

Up Disney Pixar
'Up!' von Pete Docter © Disney/Pixar

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Heute stelle ich das Familienbild Still Walking von meinem Lieblingsregisseur Hirokazu Kore Eda vor, und Brigitte Häring den jüngsten Pixar-Film Up!. Und natürlich haben wir Filmtipps und die Tonspurensuche wie immer.

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Die Unverpassbaren, Woche 39

Still Walking von Hirokazu Kore Eda (Familienausflug) trigon-film
'Still Walking' von Hirokazu Kore Eda © trigon-film

Wie jede Woche am Donnerstag hier wieder die fünf Filme aus dem aktuellen Deutschschweizer Angebot, welche meiner Meinung nach niemand verpassen sollte:

  1. Still Walking von Hirokazu Kore-Eda. Wie der Japaner ohne Drama und laute Töne eine Familie porträtiert, ist absolut meisterhaft. Mehr dazu gleich im Anschluss.
  2. Antichrist von Lars von Trier. Das erste wirklich provokative filmische Kunstwerk seit langem. Wer dem Regisseur unterstellt, er sei verrückt, oder frauenfeindlich, verzichtet ganz klar aufs Nachdenken.
  3. Taking Woodstock von Ang Lee. Bescheiden und liebevoll nähert sich der Chinese dem amerikanischen Rock-Traum kurz vor seinem Kippen.
  4. Coraline von Henry Selick – Puppenanimation mit Tiefe, Witz und dunklen Stellen.
  5. Inglourious Basterds von Quentin Tarantino. Rachephantasien sind immer zwiespältig. Aber die hier gehört zu denen, die man gesehen haben sollte.

‚Still Walking – ‚Aruitemo, aruitemo‘ von Hirokazu Kore Eda

Still Walking Hirokazu Kore Eda Paar trigon

Das Familienwochenende mit Grosseltern, Eltern und Enkeln hat eine eigene Kino-Tradition. Der Dogma-Film Festen des Dänen Thomas Winterberg oder Home For The Holidays von Jodie Foster brachten so die Generationen zusammen. Wenn mein japanischer  Lieblingsregisseur Hirokazu Kore-Eda ein Familienwochenende inszeniert, gehen einem noch einmal ganz neu die Augen auf. Still Walking heisst Kore-Edas neuer Film. Er beginnt damit, dass die verheirateten Kinder mit den Enkeln die Grosseltern besuchen. Ein alter Mann dominiert diese japanische Familie, der Patriarch, ein pensionierter Hausarzt. Seine Frau hat sich gefreut auf das alljährliche Familientreffen; der eine Sohn, der mit seiner neuen Frau und ihrem Kind aus ihrer ersten Ehe kommt, ist nervös, die Tochter mit ihrem hemdsärmeligen Mann und der fröhlichen Enkelin möchte sich mit ihrer Familie im Elternhaus einnisten. Der alte Arzt bleibt distanziert, schroff, unnahbar. Mit unglaublich präzisen, einfachen Szenen führ Hirokazu Kore-Eda die einzelnen Familienmitgliedert ein. Wenn die Tochter in der Küche zur Mutter sagt, sie solle doch den Vater schnell zum Einkaufen schicken, genügt ein Blick der alten Frau, um klar zu machen, dass dieser Faux-pas nicht in Frage kommt. Wenn der Alte auf seinem kurzen Spaziergang mit dem Stock eine lange Treppe nach leichtem Zögern trotzig in Angriff nimmt, formt sich ein Bild dieses Menschen, das nur mit vielen Worten nach zu zeichnen wäre.
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Fantoche 2009 – Ein Erfolg

Flowerpots von Rafael Sommerhalder
'Flowerpots' von Rafael Sommerhalder

Ich bin im Vorstand des Schweizer Animationsfilmfestivals Fantoche und habe darum auf Berichterstattung verzichtet. Gestern Abend ging das diesjährige Animationsfest erfolgreich zu Ende, und das Leitungsteam Duscha Kistler und Andrea Freund konnte stolz auf einen neuen Besucherrekord mit 31’000 Eintritten verweisen. Detaillierte Filmbesprechungen und mehr zu Fantoche 2009 gibt es im Blog von Thomas Hunziker, der übrigens auch den Fantoche-Förderverein präsidiert und damit sozusagen der offizielle oberste Fan von Fantoche ist. Nach dem Sprung folgen die Preisträger und der Link zum Schlusscomunique.

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Filmpodcast Nr. 146: Antichrist, The Yellow Handkerchief, Schöne Männer, Pepperminta.

Schöne Filmmänner Valentino Pitt Clooney

Herzlich willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich breche heute eine Lanze für Lars von Triers Antichrist und verweise auf die Quelle für das Roadmovie The Yellow Handkerchief. Brigitte Häring hat eine Art Round-Up der schönen Männer in der Kinogeschichte, von Rodolfo Valentino bis George Clooney. In Reflexe diskutieren wir über Pipilotti Rists Pepperminta und andere Künstlerfilme. Und dazu wie immer Filmtipps und Tonspurensuche.

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