ANOTHER END von Piero Messina (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Gael García Bernal © Matteo Casilli / Indigo Film

Science Fiction ist meist ein gutes Vehikel für menschliche Konstellationen auf dem Prüfstand.

Was wäre, wenn …

… wir eine zweite Chance bekämen, uns von überraschend Verstorbenen zu verabschieden? „ANOTHER END von Piero Messina (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

IN LIEBE, EURE HILDE von Andreas Dresen (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Johannes Hegemann, Liv Lisa Fries © Frederic Batier / Pandora Film

Hitler-Attentäter Claus von Stauffenberg oder die «Weisse Rose» sind längst verklärte Symbolgestalten des deutschen Gewissens. Andreas Dresens In Liebe, eure Hilde erzählt dagegen vom kleinen Widerstand gegen den Naziterror und den Krieg mitten in der Bevölkerung.

Hilde Coppi wurde am 5. August 1943 in Berlin Plötzensee guillotiniert. Adolf Hitler persönlich hatte ihr Gnadengesuch abgelehnt. „IN LIEBE, EURE HILDE von Andreas Dresen (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

LA COCINA von  Alonso Ruizpalacios (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Rooney Mara, Raúl Briones Carmona © Juan Pablo Ramírez / Filmadora

Diese Grossküche in New York, das ist mindestens der zweite Kreis der Hölle. Wenn nicht der erste. Unter der Fuchtel des Selfmade-Bosses Rashid (Oded Fehr) schuftet eine ausgesprochen diverse Küchenmannschaft im Untergrund von «The Grill», einer riesigen Abfütterungsstätte für Touristen am New Yorker Times Square.

Die meisten dieser modernen Arbeitssklaven sind illegal Eingewanderte, denen Rashid bei guter Führung Papiere verspricht, und, bei entsprechend heftigem Einsatz, von Anfang an einen brauchbaren Lohn. „LA COCINA von  Alonso Ruizpalacios (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

A DIFFERENT MAN von Aaron Schimberg (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Sebastian Stan, Renate Reinsve, Adam Pearson © Faces Off LLC

Wenn Aaron Schimberg diesen Film nicht so überfüllt hätte, wäre ihm ein Instant-Klassiker gelungen. Dabei sind allein die Assoziationen überreich, welche diese «Beauty and the Beast»-Variation evoziert.

Dass einem David Lynchs Elephant Man von 1980 sofort wieder präsent ist, liegt am Makeup, das Edward (Sebastian Stan), der Held dieses Films zu Beginn trägt. Oder auch nicht. „A DIFFERENT MAN von Aaron Schimberg (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

KEYKE MAHBOOBE MAN (My Favourite Cake) von Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Lily Farhadpour, Esmail Mehrabi © Hamid Janipour

Dieser Film wurde geschrieben und geplant, bevor die Frauen-Protestbewegung im Iran aufkam, die Dreharbeiten hatten gerade begonnen, als Mehsa Gina Amini am 16. September 2022 starb, nachdem sie von der Sittenpolizei verhaftet worden war.

Unter Schock beschloss das Filmteam, insgeheim dennoch weiter zu drehen, so versteckt wie möglich. „KEYKE MAHBOOBE MAN (My Favourite Cake) von Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 820: The Breaking Ice, Bisons, Menus Plaisirs – les Troisgros

Kino im Kopf – mit Brigitte Häring. Heute stellt Georges Wyrsch zwei Filme vor, den herzerwärmenden chinesischen Spielfilm The Breaking Ice und den für den Schweizer Filmpreis nominierten Film Bisons. Und ich habe die vierstündige Gourmetdokumentation Menus Plaisirs – Les Troisgros von Frederick Wiseman gesehen. Dazu gibts wie immer Kurztipps und Tonspur.

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SMALL THINGS LIKE THESE von Tim Mielants (Berlinale 2024, Wettbewerb)

Cillian Murphy als Bill Furlong © Shane O’Connor / Berlinale zvg

Der Eröffnungsfilm der 74. Berlinale soll durchaus als Kommentar zur Gegenwart verstanden werden. «Peaky Blinders»-Star Cillian Murphy hat mit Matt Damon und Ben Affleck zusammen einen Film produziert, der sich anschleicht und festbeisst.

Zivilcourage. Nicht wegschauen, auch wenn die ganze irische Kleinstadt so tut, als ob niemand wüsste, was hinter den Mauern des Nonnen-Klosters vor sich geht. „SMALL THINGS LIKE THESE von Tim Mielants (Berlinale 2024, Wettbewerb)“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 07 – 2024

‘Menus plaisirs – les Troisgros’ Regie: Frederick Wiseman © xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Menus plaisirs – Les Troisgros von Frederick Wiseman. Der Dokmeister ist 94 und kann’s immer noch: Das vierstündige cineastische Gourmetmenu über das legendäre französisches Dreisternerestaurant der Familie Troisgros mundet hervorragend.
  2. Dream Scenario von Kristoffer Borgli. Ein langweiliger Professor «trendet» plötzlich passiv in den Träumen vieler Menschen. Als ihm das zu Kopf steigt, wird sein Traum-Doppelgänger aggressiv. Nicolas Cage in einer irren Zeitgeistrolle.
  3. The Breaking Ice von Anthony Chen. Eine Dreier-«Bande à part» zieht an der chinesisch-koreanischen Grenze durch Clubs, Buchhandlungen und Schneewüsten – eine süss-saure Beziehungsstudie über das Spenden von Trost und das Machen von Mut.
  4. Bergfahrt von Dominique Margot. Die Berge sind in diesem wunderbaren Kinokunstwerk nicht starre Kulisse, sondern mythische Riesenwesen im Dialog mit unterschiedlichen Menschen, sie bewegen sich, sie tönen und klingen, sind respekteinflössend und uralt und doch fragil und vergänglich.
  5. Die Theorie von Allem von Timm Kröger. An einem Quantenmechanik-Kongress vor Bergkulisse verabreden sich Zeit, Raum und Konjunktiv. Ein cleveres Parallelwelten-Pastiche in Schwarzweiss, in dem nur eines unmöglich scheint: glückliche Liebe.

Im Filmpodcast morgen: Menus plaisir, Breaking Ice, Bisons

Filmpodcast Nr. 819: Dream Scenario, Bergfahrt, Un métier sérieux, Birth of a Nation

Ann Mayer träumt von Nicolas Cage in Dream Scenario. Brigitte Häring bricht auf in die Alpen mit Bergfahrt. Und ich habe mit Thomas Lilti über seinen überraschenden Lehrerfilm Un métier sérieux gesprochen. Und: Wie sich der Rassismus von Birth of a Nation über die 109 Jahre seit der Filmpremiere ausgewirkt hat. Dazu wie immer Kurztipps und Tonspur.

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Die Unverpassbaren, Woche 06 – 2024

‚The Breaking Ice‘ © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Dream Scenario von Kristoffer Borgli. Ein langweiliger Professor «trendet» plötzlich passiv in den Träumen vieler Menschen. Als ihm das zu Kopf steigt, wird sein Traum-Doppelgänger aggressiv. Nicolas Cage in einer irren Zeitgeistrolle.
  2. The Breaking Ice von Anthony Chen. Eine Dreier-«Bande à part» zieht an der chinesisch-koreanischen Grenze durch Clubs, Buchhandlungen und Schneewüsten – eine süss-saure Beziehungsstudie über das Spenden von Trost und das Machen von Mut.
  3. Bergfahrt von Dominique Margot. Die Berge sind in diesem wunderbaren Kinokunstwerk nicht starre Kulisse, sondern mythische Riesenwesen im Dialog mit unterschiedlichen Menschen, sie bewegen sich, sie tönen und klingen, sind respekteinflössend und uralt und doch fragil und vergänglich.
  4. Die Theorie von Allem von Timm Kröger. An einem Quantenmechanik-Kongress vor Bergkulisse verabreden sich Zeit, Raum und Konjunktiv. Ein cleveres Parallelwelten-Pastiche in Schwarzweiss, in dem nur eines unmöglich scheint: glückliche Liebe.
  5. The Holdovers von Alexander Payne. Ein einsamer Internatsschüler und ein verbitterter Lehrer raufen sich über die Weihnachtstage zusammen. Eine ungewöhnlich ungesüsste Schulfilm-Variation mit Oscarchancen.

Im Filmpodcast morgen: Dream Scenario, Bergfahrt, Un métier sérieux