Last Chance Harvey

Dustin Hoffman, Emma Thompson in 'Last Chance Harvey' (c) Ascot-Elite
Dustin Hoffman, Emma Thompson in 'Last Chance Harvey' (c) Ascot-Elite

Vor zwei Jahren sahen wir die beiden zum ersten Mal im gleichen Film. Emma Thompson spielte in Marc Forsters Stranger than Fiction die leicht hysterische Schrifstellerin („I killed eight people. I counted.“) , Dustin Hoffman war der desillusionierte Literaturprofessor. Ihre beiden Nebenrollen waren die eigentlichen Highlights des Filmes. Als ich im Dezember in San Francisco den Trailer zu Last Chance Harvey sah, ging mir gleich das Herz auf. Leider ging es den Amerikanern offenbar anders: Der Film ist bald nach seinem limitierten Start in den USA wieder verschwunden und kommt im Mai bereits auf DVD in den Verkauf. Bei uns dagegen startet die romantische Komödie diesen Mittwoch in der Westschweiz und Anfang April in der Deutschschweiz. Die Chancen stehen gut, dass das Schweizer Publikum die Paarung von Thompson und Hoffman besser goutiert, denn der Film ist eine eigentümliche Mischung aus künstlich aufpoliertem amerikanischem Drehbuch und britischer Sophistication. Im Kern lebt Regisseur Joel Hopkins‘ schamlos hingebogene Story von Emma Thompsons spielerischer Grosszügigkeit und Dustin Hoffmans unbändigem Bedürfnis, im Alter noch einmal zu gefallen.

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Filmpodcast Nr. 120: La forteresse, FIFF, The Birds, Filmzensur.

The Birds Publicity Montage

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Heute stellt uns Brigitte Häring den Dokumentarfilm La forteresse von Fernand Melgar vor, ich habe mit dem Direktor des Filmfestivals von Freiburg geredet; wir werfen einen Blick zurück auf Alfred Hitchcocks Klassiker The Birds, und auf die Anfänge der Filmzensur. Dazu Tonspur und Kurztipps, wie gewohnt.

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Geld verdienen mit einem Flop

Penelope Cruz, Matthew McConaughey, Steve Zahn in 'Sahara' (c) paramount
Penelope Cruz, Matthew McConaughey, Steve Zahn in 'Sahara' (c) paramount

Die Geschichte, wie Mel Brooks‘ Producers absichtlich einen Broadway-Flop planen, um damit Geld zu verdienen, findet immer wieder ihr Echo in der Realität. Vor Gericht haben sich Roman-Autor Clive Cussler und die Produktionsfirma Crusader Entertainment um den Kinoflop Sahara von 2005 gestritten. Der Autor hat offenbar geklagt, weil ihm das final approval des Drehbuchs vorenthalten worden sei (gemäss anderen Berichten, weil er eine Option auf eine weitere Romanverfilmung hatte), worauf die Produzenten ihrerseits klagten, er hätte sie mit aufgeblasenen Verkaufszahlen für das Buch in das Produktionsabenteuer geritten.

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Watchmen: Kurzkritik als Mono-Comic

Watchmen Cartoon Review (c) Kyle Cummings
Watchmen Cartoon Review (c) Kyle Cummings

Hübsche Idee, sehr hübsch umgesetzt. Kyle Cummings hat die Watchmen gelesen, gesehen und ge-kommentiert. (via Ambrose Herons FILMdetail).

Das FIFF und die Rache der Frauen

Festival International de Films de Fribourg 2009
Festival International de Films de Fribourg 2009

Heute bat das Festival de Fribourg (14.- 21. März 2009) zur Pressekonferenz in der ancienne gare, und man darf sagen: Das line up im zweiten Jahr der künstlerischen Leitung von Edouard Waintrop kann sich sehen lassen. Waintrop setzt den Kurs der Öffnung vom letzten Jahr fort. Das einstige „3. Welt-Film-Festival“ ist nun in aller Bescheidenheit ein Weltfilmfestival, ein Ort, wo man Filme zu sehen bekommt, die uns das kommerzielle Kino kaum mehr bieten kann. Kein einziger der 14 Filme im Wettbewerb ist eine Weltpremiere, dafür sind sie samt und sonders ausgesuchte Perlen von anderen Festivals. Das kann durchaus eine Wohltat sein, denkt man etwa an den Wettbewerb des Festivals von Locarno, wo hin und wieder auch zweifelhafte Filme zu sehen sind, um dem Erstaufführungsanspruch eines A-Festivals zu genügen.

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Watchmen: Autor speit Gift und Galle

watchmencovert

Der britische Guardian/Observer hat ein hübsches Profil zu Comic-Genie Alan Moore und seiner – gelinde gesagt – negativen Haltung zur Verfilmung seiner Watchmen durch Zack Snyder. Mir fehlt im Moment die Zeit für eine auszugsweise Übersetzung. Aber hier als Hilfestellung die Google-Translation. Gemäss imdb hat Moore keinen credit im Vor- oder Abspann.

The Curious Case of Benjamin Button – eine Nachlese

Brad Pitt Old in The Curious Case of Benjamin Button Foto Warner Bros

Manchmal bringt es etwas, einen Film erst sehr spät zu sehen. Im Fall von David Finchers F. Scott-Fitzgerald-Verfilmung The Curious Case of Benjamin Button habe ich einen ganzen Monat gebraucht, einen Monat, in dem ich diverse Besprechungen gehört und gelesen habe, und gesehen habe, wie der Film von dreizehn Oscar-Nominationen ganze drei einlösen konnte, alle drei für seine Oberflächengestaltung (Makeup, Art Direction, Visual Effects). Tatsächlich, so scheint mir, hat David Fincher diese sehr oberflächlich geschriebene, auf einem einzigen Einfall ruhende Geschichte Fitzgeralds sozusagen flächendeckend ausgebreitet. Entsprechend anregend funktioniert diese mit Gold- und Silberfäden durchwirkte filmische Webarbeit, und nach jeder sorgfältig eingeflochtenen Anregung zur gedanklichen Vertiefung blitzt Fincher die mit einem kleinen szenischen Gag weg: Da ist der Altersheimbewohner, der – als running Gag – immer wieder erzählt, wie er sieben Mal in seinem Leben vom Blitz gegtroffen worden sei. Und jedes Mal zeigt Fincher einen dieser Blitzschläge, auf liebevoll gealtertem Filmmaterial.

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Die Coen Brothers spotten gegen Kohlekraftwerke

Während bei uns die Diskussion um neue Atomkraftwerke angelaufen ist, wirbt in den USA die Kohleindustrie unverfroren mit Regierungshilfe und dem Slogan ‚clean coal‘ für ihre Kohlekraftwerke. Dabei gehören die zu den grössten Umweltverpestern der Welt. Dagegen kämpft unter anderem die Reality Organisation, seit neustem mit Hilfe der Coen Bros. Deren neuer Fernsehspot, der sich über die clean-coal-Behauptung lustig macht, läuft mittlerweile bereits auf diversen Kabelkanälen und schlägt entsprechende Wellen.

Kevin Spacey und die mobilen Filmfestivals

spaceybercelonabbc

Am World Mobile Congress in Barcelona hat Schauspieler, Regisseur und Theaterbetreiber Kevin Spacey letzte Woche die Preiszeremonie des MOFILM mobile short film festival moderiert. Filme auf Mobiltelefon seien mehr als eine blosse Spielerei, hat Spacey gemässt BBC erklärt, „hier geht es darum, Leuten in anderen Ländern eine Plattform zu geben, und die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen; ich bin hier, um eine Idee zu unterstützen, bei der es um andere Leute geht“ („This is about giving people in other countries a platform, and an ability to show their work, I’m here to support an idea that’s about other people“). Film auf mobilen Geräten hat Zukunft, vielleicht sogar mehr, als der traditionelle im Kino.

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Filmpodcast Nr. 118: The Wrestler, The Oscars.

Mickey Rourke in The Wrestler by Darren Aronofsky Foto frenetic films
Mickey Rourke in Darren Aronofskys 'The Wrestler' (Foto: Frenetic Films)

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Nach der langen Oscarnacht auf den Montag heute eine kurze Filmrolle. Ich stelle den Film vor, mit dem Mickey Rourke seinen Oscar nun doch nicht gewonnen hat, The Wrestler , und dazu haben wir eine kleine Highlights-Zusammenfassung der Academy Awards. Zusammen mit den Filmtipps und der Tonspur wars das dann schon: Kurz und – relativ – schmerzlos.

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