Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Ray and Liz von Richard Billingham. Fast zwanzig Jahre nach seinem Fotoband widmet der britische Künstler seinen Eltern und seiner prekären Jugend einen schneidend klarsichtigen Film. Unangenehm, stark und bisweilen böse komisch.
- Stan & Ollie von Jon S. Baird. Steve Coogan ist Stan Laurel, John C. Reilly spielt Oliver Hardy. Das würde schon reichen. Aber darüber hinaus ist das ein Film-Film und ein schönes Hassliebe-Drama. Enorm befriedigend!
- Ash Is The Purest White – Jiang hu er nü von Jia Zhang-Ke. Am Beispiel seiner eigenwilligen Heldin zeigt dieser Film den Wandel Chinas über sechzehn Jahre hinweg stark und einleuchtend. Und wer einen weiteren Grund für den Kinobesuch braucht: Schauspielerin Zhao Tao ist unglaublich gut.
- En guerre von Stéphane Brizé. Diese Chronik eines aussichtslosen französischen Streiks gegen einen globalen Konzern bringt den Agitationsfilm mit Aufklärungsanspruch à la Ken Loach ein Jahrhundert weiter.
- Nuestro tiempo von Carlos Reygadas. Szenen einer Ehe vom mexikanischen Grossmeister. Den lyrisch-wehleidigen Machismo, den Reygadas nur ganz wenig karikiert, muss man nicht mögen. Aber dieser Film ist grosses Kino in jeder Beziehung.
Und im Filmpodcast morgen: Photo de famille, Doris Day, Cannes