Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2021

Koen de Bouw mit Yahya Mahayni in ‚The Man Who Sold His Skin‘ von Kaouther Ben Hania © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. The Man Who Sold His Skin von Kaouther Ben Hania. Ein Künstler verwandelt einen Flüchtling in ein Kunstobjekt – und schon steht diesem die Welt offen. Die Geschichte eines faustischen Paktes in grossartigen Bildern.
  2. The Last Duel von Ridley Scott. #meToo im Mittelalter. Kurosawas Rashomon stand Pate für diesen Film über einen mittelalterlichen Vergewaltigungsprozess. Überraschend gut – auch dank Drehbuch von Damon/Affleck und Nicole Holofcener.
  3. Hive von Blerta Basholli. Wie das Einkochen von Ajvar zum Akt der Rebellion wird. Eine Kriegswitwe aus Kosovo bahnt sich und anderen Witwen gegen alle patriarchalen Widerstände aus dem Dorf den Weg in die Selbständigkeit. Ein gradlinig erzählter Film, der nachhallt.
  4. Azor von Andreas Fontana. Der Film erzählt von einem Schweizer Privatbanker, der im Buenos Aires der späten 1970er Militärjunta mächtige Privatkunden bedient und nur die glatte Oberfläche der Tragödie sieht. Beklemmend doppelbödig.
  5. Titane von Julia Ducournau. Eher ein Bildersturm als ein Vergnügen. Die goldene Cannes-Palme 2021 ist sehr physisch, sehr biomechanoid, sehr brutal und ziemlich lustig – wenn frau die Nerven hat.

Und im Filmpodcast morgen: The Last Duel, The Man Who Sold His Skin, Nachbarn, Squid Game.

Kommentar verfassen