Dieser, wir wollen ihn Assemblage-Film nennen, hat einiges gemeinsam mit Mati Diops Dahomey. Wieder haben wir es mit einer Stimme ohne sichtbaren Körper zu tun, wie bei der Benin-Statue Nr. 26.
Und wieder ist es eine Stimme aus dem Exil, fern vom Kontinent Afrika. Pepe ist ein Nilpferd. Er ist das erste (und bisher letzte) Nilpferd, das in Südamerika umgebracht wird.
Pepe ist ein Nachkomme jener Nilpferde, die Drogenbaron Pablo Escobar aus Afrika für seinen privaten Zoo hat einfliegen lassen, eines jener Nilpferde, die heute zu einer Landplage geworden sind, weil sie sich ohne Feinde vermehren können, seit sie sozusagen ausgewildert sind.
Für den Film wurden offensichtlich eingekaufte Nilpferdaufnahmen mit dokumentarischem Material und mit klar inszenierten Szenen kombiniert.
Das beginnt schon im Prolog, in dem ein Cartoon-Nilpferd aus einer Kindersendung auf einem Fernsehschirm in einem Büchergestellt seinen Auftritt hat.
Später begleiten wir Touristen auf Nilpferd-Safari in Westafrika, sehen drei mächtige Helikopter und schliesslich zwei junge Männer, die einen Transporter steuern um «Pablito» seine «Viecher» abzuliefern – die wir nicht zu sehen kriegen, vor denen aber die beiden in der Fahrerkabine eine Höllenangst haben. Denn wenn sich die «Viecher» in ihrer Kiste auf der Ladebrücke bewegen, fliegt der Laster fast aus der Spur.
Als Montage zu einer anderen Art der Kolonialisierung, oder Versklavung, taugt Pepe allerdings nicht. Haben diese Escobar-Nilpferde (es gibt sie wirklich) doch, abgesehen von ihrem Abtransport aus Afrika in ein fast noch besseres Habitat nicht viel durchzumachen, als das, was sie sich selbst antun in ihren Machtkämpfen.
Jedenfalls suggeriert auch das die Stimme von Pepe.
Letztlich ist dieser Film bei aller Originalität eine selbst tragende Erzählung ohne weitere Konsequenz. Witzig, aber doch eine Art Endlosschleife ohne Ziel.