Locarno 10: Locarnos L.A. ZOMBIE in Australien zensiert

'L.A. Zombie' behind the scenes ©Bruce LaBruce
'L.A. Zombie' behind the scenes ©Bruce LaBruce

Locarnos neuer Direktor Olivier Père schlägt Pflöcke ein und hat offenbar bei aller Zurückhaltung durchaus Lust auf Provokation. So wird sein erster Wettbwerb in Locarno zwar mit der im Tessin angesiedelten Schweizer Produktion Songs of Love and Hate von Katalin Gödrös eröffnet, dann folgt aber um 23 Uhr am Donnerstag, 5. August gleich schon starker Tobak: Die schwule Zombie-Apocalypse L.A. Zombie des Kanadiers Bruce LaBruce ist den australischen Sittenwächtern in den falschen Hals geraten: Nach Meldung von moviepilot.de musste das Filmfestival von Melbourne den Film wieder aus dem Programm nehmen. Im sittenstrengen Tessin läuft die Diskussion seither auch, der «Corriere del Ticino» hat die Geschichte dankbar aufgenommen, und nun laufen in der Sonnenstube wieder die politischen Diskussionen um Subventionen sowie «gute» und «schlechte» Kultur. Ach, wenn sich Festivals doch so leicht programmieren liessen wie konservative Politiker…

Locarno 10: Screen up!

screen1

In einer Woche geht es wieder los mit dem Filmfestival Locarno. Der bewährte kleine Haufen von Radio DRS2 und DRS4News berichtet auch dieses Jahr tägliche eine halbe Stunde live aus Locarno (Details folgen). Und damit schon das Vorprogramm vom Wochenende erste Schlachtenbummler anlockt, wurde Europas grösste Open-Air-Leinwand vom eingespielten Team wieder hochgezogen. Ein Spektakel für sich, wie die Bilder nach dem Sprung zeigen:

„Locarno 10: Screen up!“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 191: Moon, Gasser & ‚Gasser‘ DVD Coraline.

Sam Rockwell in 'Moon' von Duncan Jones ©xenix
Sam Rockwell in 'Moon' von Duncan Jones ©xenix

Kino im Kopf, heute mit Brigitt Häring und dem Science-Fiction-Film Moon von David-Bowie-Sohn Duncan Jones, einem aktuellen Oldie-Film von 1994 mit dem Titel Gasser & „Gasser“ – über die Fichenaffäre – von Iwan Schuhmacher, und der DVD mit dem Puppenfilm Coraline. Dazu natürlich auch die Kurztipps und eine Tonspur.

Saugen: Filmpodcast Nr. 191 (Rechtsklick für Download). Hören:


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

FERIENTAGE von Michael Sennhauser

Easy Rider

Ich bin für ein paar Tage unterwegs, Die Unverpassbaren für diese Woche finden im Filmpodcast statt, den Brigitte Häring per Freitagmorgen 08.15 Uhr wie gewohnt produziert. Der Podcast wird für Abonnenten wie gewohnt verfügbar sein, wer ihn normalerweise direkt über den Blog bezieht, sei für einmal auf den untenstehenden Direktlink verwiesen.


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Filmpodcast Nr. 190: Micmacs à tire-larigot, Die Fremde, Wätterschmöcker, El nido vacío.

'Micmacs à tire-larigot' von Jean-Pierre Jeunet ©Pathé Films AG
'Micmacs à tire-larigot' von Jean-Pierre Jeunet ©Pathé Films AG

Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Heute bieten wir Micmacs à tire-larigot von Jean-Pierre Jeunet, Die Fremde von Feo Aladag, Wätterschmöcker von Thomas Horat und einen DVD Tipp zu El nido vacío von Daniel Burman. Dazu die üblichen Kurztipps und das Tonspur-Rätsel.

Saugen: Filmpodcast Nr. 190 (Rechtsklick für Download). Hören:


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Die Unverpassbaren, Woche 29

'Micmacs à tire-larigot' von Jean-Pierre Jeunet ©Pathé Films AG
'Micmacs à tire-larigot' von Jean-Pierre Jeunet ©Pathé Films AG

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Micmacs à tire-larigot von Jean-Pierre Jeunet. Der Vater von Amélie sucht seine Wurzeln bei seinen Delicatessen. Unterhaltsam fluffig.
  2. Die Fremde von Feo Aladag. Das Drama einer jungen türkischen Mutter in Deutschland, zwischen Selbstbestimmung und Familientradition.
  3. No One Knows About Persian Cats von Bahman Ghobadi. Für seinen Kamikaze-Film über die Untergrund-Rock-Szene im Iran ging der Kurde Bahman Ghobadi selber under cover und filmte digital im Guerilla-Stil. Packend.
  4. Women without Men von Shirin Neshat. Die Künstlerin und Fotografin überzeugt auch mit ihrem ersten Spielfilm, der so ganz anders daherkommt, als die erwartete Betroffenheitsreihung.
  5. Les herbes folles von Alain Resnais. Das Kino des 87jährigen ist beschwingter, tiefer, verrückter und schöner anzuschauen als fast alles, was seine junge Konkurrenz auf die Leinwand bringt.

Im Filmpodcast morgen gibts es einen weiteren DVD-Tipp, sowie mehr zu Micmacs, Die Fremde und allenfalls noch Wätterschmöcker .

DER RISS IN DER LEINWAND von Thomas Meier

Meier Thomas Der Riss in der Leinwand

Lange Zeit gab es nur noch wenige neue Einträge auf meinem Schweizer Lieblingsfilmblog, Sakkaden von Thomas Meier. Meier, Teilzeitlehrer in der Fantoche-Stadt Baden, hat mich fasziniert mit seiner ziemlich unkonventionellen Art, an die neuen Filme heranzugehen, seine Filmbesprechungen waren Kurzgeschichten über Kinogänger, sein kinogehendes Alter Ego und die Frauen und Männer, die ihn ins Kino begleitet haben – oder auch nicht. Das machte seine Texte zugleich persönlicher und universeller, denn diese Kinoerlebnisse waren wirklich solche: Filme, die ins Leben eindringen, bzw. Leben, die sich vom Kino vereinnahmen, verändern liessen. Unterdessen weiss ich, warum Meier nur noch selten gebloggt hat in den letzten Monaten, denn mittlerweile ist sein Roman erschienen, Der Riss in der Leinwand, ein Erstling, der das Prinzip der Blog-Kurz-Geschichten konsequent umsetzt in die lange Form.

„DER RISS IN DER LEINWAND von Thomas Meier“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 189: Bright Star auf DVD

Abbie Cornish in 'Bright Star' von Jane Campion
Abbie Cornish in 'Bright Star' von Jane Campion

Kino im Kopf. Ich war die ganze Woche am Neuchâtel International Fantastic Filmfestival, und Kollegin Häring in den Ferien. Darum fällt die heutige Filmrolle relativ kurz aus. So bieten wir einzig den DVD-Tipp zu Jane Campions Bright Star, die üblichen Kurztipps und das Tonspur-Rätsel.

Saugen: Filmpodcast Nr. 189 (Rechtsklick für Download). Hören:


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Nifff 10: DJINNS von Sandra und Hugues Martin

Djinns 01

Horror aus Frankreich ist ein seltenes Kraut, und mit Djinns (der englische Titel lautet unnötigerweise Stranded) hat das Ehepaar Sandra und Hugues Martin nicht nur Horrorelemente aufbereitet, sondern vor allem ein ausgestorbenes Genre wiederbelebt: Den französischen Wüstenfilm. Fremdenlegion, Algerienkrieg, Lawrence of Arabia … es gab eine Zeit im europäischen Kino, da zweifelte niemand daran: Die Wüste lebt. Die Martins lassen im Jahr 1960 einen versprengten Trupp französische Soldaten im Algerienkrieg durch die Wüste irren, auf der Suche nach einem verschollenen Generalstabsflugzeug und einem geheimnisvollen Koffer. Die Soldaten finden das Wrack auch bald, aber bloss acht Leichen statt zehn. Die beiden fehlenden Generäle finden sie erst am nächsten Tag in einer ummauerten Wüstenstadt voller Frauen, Kinder und alter Männer. Aber da ist noch etwas in der Wüste, neben den Rebellen und den Soldaten.

„Nifff 10: DJINNS von Sandra und Hugues Martin“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 28

'Die Fremde' von Feo Aladag mit Sibel Kekilli ©Stamm
'Die Fremde' von Feo Aladag mit Sibel Kekilli ©Stamm

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Die Fremde von Feo Aladag. Das Drama einer jungen türkischen Mutter in Deutschland, zwischen Selbstbestimmung und Familientradition.
  2. No One Knows About Persian Cats von Bahman Ghobadi. Für seinen Kamikaze-Film über die Untergrund-Rock-Szene im Iran ging der Kurde Bahman Ghobadi selber under cover und filmte digital im Guerilla-Stil. Packend.
  3. Women without Men von Shirin Neshat. Die Künstlerin und Fotografin überzeugt auch mit ihrem ersten Spielfilm, der so ganz anders daherkommt, als die erwartete Betroffenheitsreihung.
  4. Les plages d’Agnès von Agnès Varda. Ein Leben mit Filmen, Künstlern, Fischern und Fotografien. Vardas Kompendium macht Heimweh nach Ciné-viel.
  5. Les herbes folles von Alain Resnais. Das Kino des 87jährigen ist beschwingter, tiefer, verrückter und schöner anzuschauen als fast alles, was seine junge Konkurrenz auf die Leinwand bringt.

Im Filmpodcast morgen gibts es zur DVD von Jane Campions Bright Star .