Filmpodcast Nr. 117: Milk, Home, Isabelle Huppert, Slumdog Millionaire in Indien.

Milk Gus van Sant Sean Penn Dreharbeiten
Gus van Sant und Sean Penn bei den Dreharbeiten zu 'Milk'

Hier ist Kino im Kopf, am Mikrofon Michael Sennhauser. Ich stelle heute Gus van Sants Milk mit Sean Penn vor, Kollegin Barbara Basting hat mit Isabelle Huppert über Ursula Meiers Home gesprochen, und der DRS-Indienkorrespondent erzählt, wie der Oscaranwärter Slumdog Millionaire in Indien aufgenommen wurde. Schliesslich habe ich zu Home ausführlich mit Regisseurin Ursula Meier gesprochen. Und Tonspur wie Filmtipps haben wir auch.

Saugen: Filmpodcast Nr. 117

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Katzenkinderlaternenfilm

katzenfilmlaterne

Die Zauberlaterne, der Schweizer Kinderfilmklub, der als lanterne magique von Neuenburg aus die Welt (oder doch schon Europa) erobert hat, ist laufend bemüht, Kindern und Jugendlichen das Kino und seine Geschichte näher zu bringen. Der jüngste Vorstoss ist eine interaktive Website, ein Portal, auf dem unter anderem in einer animierten mehrteiligen Geschichte erzählt wird, wie die kleine Katze einen Film macht. Die von der Zauberlaterne mit der europäischen Unterstützung von E-Learning entwickelte Internetseite Die Katze, die einen Film machen wollte richtet sich an Kinder ab 5 Jahren. Sie wird in fünf Sprachen angeboten (Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Spanisch) und erzählt in Form eines interaktiven Animationsfilms Folge für Folge die Geschichte einer kleinen Katze, die einen Kinofilm drehen will.

Reflexe mit Ursula Meier zu ‚Home‘

Home Isabelle Huppert Madeleine Budd Kacey Mottet Klein
Home: Isabelle Huppert, Madeleine Budd, Kacey Mottet Klein

Ende Januar habe ich in Zürich mit Ursula Meier eine Stunde über ihren Film Home gesprochen. Jetzt ist die Sendung fertig, pünktlich zum Filmstart in der Deutschschweiz. Wer die Powerfrau im Originalton hören möchte, kann das morgen Donnerstag um 11 Uhr auf DRS2 tun. Oder ab ca. 12 Uhr direkt hier im Blog, oder morgen im Filmpodcast.

„Reflexe mit Ursula Meier zu ‚Home‘“ weiterlesen

Fantoche lädt zum Wettbewerb

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Das Badener Animationsfilmfestival Fantoche, das mit der diesjährigen Ausgabe vom biennalen zum jährlichen Rhythmus wechselt, hat die Eingabe für den Wettbewerb eröffnet:

Vom 8. bis 13. September 2009 geht das Animationsfilmfestival Fantoche in seine siebte Runde: mit dem Wechsel auf eine jährliche Festivalaustragung, einem angepassten Wettbewerbsprofil und neu geschaffenen Preisen für das einheimische Trickfilmschaffen. Die Ausschreibung für den Wettbewerb ist eröffnet; Einsendeschluss ist der 31. Mai 2009.

Filme können online angemeldet werden, auf der Website des Fördervereins kann man sich selber animieren,  und einen Newsletter gäbs auch.

(Offenlegung: Ich bin Mitglied im Vorstand beim Verein Fantoche)

Risikofrei auf Schweizer Filme setzen?

artboerseMit scharfem Blick für die aktuelle Börsenlage und den seit etlicher Zeit neoliberal-marktorientiert geförderten Schweizer Film hat Webfilmverkäufer Matthias Bürcher auf der Börsenspielseite Inkling Markets das IPO des Schweizer Films eingeleitet – oder doch wenigstens das der für den Quartz nominierten Filme:

Der Schweizer Filmpreis geht zur Börse
Die liberale Berner Ideologie zum Schweizer Film heisst seit 2006 mehr Markt. Der Handlungsspielraum bis jetzt war jedoch beschränkt, haben doch die Schweizer Filme wegen den amerikanischen Blockbusters gar nicht Zugang zum Kinomarkt. Doch jetzt ändert sich alles: Der Schweizer Filmpreis geht zur Börse. artfilm.ch hat auf Inkling Markets zwei Märkte eingerichtet, wo die Akteure der unsichtbaren Hand mit Schweizer Filmen handeln und ihren wahren Wert bestimmen können: Who will win the Swiss Film Prize Best Fiction Film 2009? und Who will win the Swiss Film Prize Best Documentary 2009? Sie gehen kein Risiko ein: Das Geld für die Händler schiesst der Staat gleich vor. Wenn Sie sich gratis anmelden, bekommen Sie 5000 USD virtuelles Startkapital.

Die Wette gilt. Auch wenn sie keinerlei Einfluss haben wird auf die real-irrealen Resultate am 7. März im KKL in Luzern.

Anne-Marie Blanc ist gestorben. Gilberte de Courgenay lebt

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Mit 89 Jahren ist in Zürich Anne-Marie Blanc gestorben, wie wir heute in Berlin erfahren haben. Die Kolleginnen und Kollegen bei DRS2 haben etliches zum Hören über sie zusammengetragen.

Ursula Meier: Ein „Home“-Spiel mit Volldampf

Ursula Meier ("Home") und Presseagentin Esther Bühlmann
Ursula Meier ("Home") und Presseagentin Esther Bühlmann

Diese Frau ist phänomenal! Dass Ursula Meier mit Home einen der interessantesten Schweizer Kinoerstlinge gelungen ist, wissen wir seit der etwas überhasteten Vorführung in einer séance spéciale der Kritikerwoche in Cannes im letzten Mai. Dass sie mit Olivier Gourmet und Isabelle Huppert und drei jungen Nachwuchstalenten auf einem verlassenen Airfield in Bulgarien ein Ensemblestück komponiert hat, das alleine schon durch seine konsequente Grundidee zum Instant-Klassiker geworden ist, wird auch kaum jemand bestreiten. In der Westschweiz ist der Film auch vom Publikum bestens aufgenommen worden, ob das in der Deutschschweiz klappt, wissen wir dann ab dem 19. Februar, wenn der Film ins reguläre Kinoprogramm kommt. Aber Ursula Meier war schon diese Woche in Zürich und hat unermüdlich Interviews gegeben.

Und mit unermüdlich ist das, was sie da leistet, nur sehr unzulänglich umschrieben. Schon die Terminfindung mit Presseagentin Esther Bühlmann war ein Erlebnis: Da fragte ich nach den üblichen dreissig Minuten, die wir für eine normale Reflexe-Sendung in der Regel brauchen. Und bekomme die Auskunft, Frau Meier möchte lieber eine ganze Stunde reden. In Paris hätten ihr die allzu kurzen Interviews zugesetzt. Na wunderbar! Normalerweise sind es die Journalisten, die um ein paar Minuten mehr kämpfen müssen. Und dann stellt sich am heutigen Termin auch noch heraus, dass Ursula Meier ein sogenannter „Selbstläufer“ ist, das sind Interviewpartner, die man mit einer einzigen Frage so in Gang bringen kann, dass man danach eigentlich nur noch die Aussteuerung der Aufnahme kontrollieren müsste. Dabei redet sie gelinde gesagt druckreif (französisch) und meist dermassen clever und spannend, dass ich in Versuchung kommen werde, eine Fortsetzungssendung aus dem Material zu machen. Und es ist auch nicht so, dass sie am Gesprächspartner vorbeiredet, im Gegenteil: Jede Zwischenfrage, jedes Nachhaken löst einen kompletten neuen Gedankengang aus. Dass sie, nach mehreren Interviewmarathons in mehreren Ländern, längst Baukastengedanken und Baukastensätze beieinander hat, wie sonst die viel älteren Medienprofis, das ist nicht zu überhören. Aber keiner ihrer Sätze wirkt reproduziert, und jeder Gedanke zeugt von einer ungeheuren Energie. Ihr Thema, so sagt sie selber, sei das jusqu‘ au bout, das Bis-ans-Ende-Gehen. Das macht sie mit ihren Figuren, aber auch bei ihrer Arbeit. Und eben beim Interview. Ich weiss nicht, wieviele von uns sie diese Woche in Zürich geschafft hat. Aber die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich reden konnte, sind sich alle einig: Müde wird Ursula Meier, wenn überhaupt, erst ganz lange nach den Journalisten. Ich werde auf jeden Fall wieder mit ihr reden wollen. Egal über was, eigentlich. Am liebsten aber auch gleich über ihren nächsten Film!

Die Reflexe-Sendung zu Home von Ursula Meier, mit Ursula Meier, ist vorgesehen auf den Starttag des Films, am 19. Februar auf DRS 2, um 11 Uhr und um 22 Uhr. Nicht verpassen, oder dann zumindest den Podcast hören!

SFT09: Preise und Polizei zum Abschluss

Die ganze Woche war der Landhaussaal am Abend randvoll, die Schlangen am Platzkartenhäuschen lang, und ausgerechnet bei der ersten Verleihung des neuen Prix Soleure blieb fast ein Drittel der Stühle leer. Dafür standen überall in der Stadt Polizisten in Kampfmontur und etliche Fahnder in Zivil kontrollierten razziamässig junge Leute. Ich war blöd genug, einen Mann mit prächtigen dunklen Locken nach dem Grund für den Polizeieinsatz zu fragen, und erst auf sein Schulterzucken hin „SFT09: Preise und Polizei zum Abschluss“ weiterlesen

SFT09: Nacht der Nominationen

Der Name ist ein wenig barock, der Anlass war dafür schön familiär. Im Uferbau Sol heure in Solothurn trafen sich die Mitglieder der neugegründeten Schweizer Filmakademie, der übliche Medienhaufen und zugewandte Orte auf Einladung des Bundesamtes für Kultur, der Solothurner Filmtage, der Akademie und der Sponsoren zur Bekanntgabe der Nominationen für den Quartz, den Schweizer Filmpreis, der am 7. März dann in Luzern gala-isiert werden soll. Antoine Monot jr. hat die kurze Zeremonie zackig und ohne Schmalz durchmoderiert, Fredi M. Murer, der Akademie-Präsident hat noch einmal erklärt, was das wirklich Tolle an der Akademie sei: Dass sich die Schweizer Filmbranche wieder einmal richtig untereinander austauscht über das, was sie hervorbringt. Der Geburt der „SFT09: Nacht der Nominationen“ weiterlesen

SFT09: Stina Werenfels und Matthias Bürcher im Solothurn-Reflexe (Podcast)

Stina Werenfels ist Filmemacherin, mit ihrem Nachbeben wurden 2006 die Filmtage eröffnet, dieses Jahr ist sie unter anderem in der Jury für den neuen Prix de Soleure. Matthias Bürcher ist Filmtechniker und Filmverkäufer, und er hat das Online-Videosystem für die neue Schweizer Filmakademie entwickelt. Mit den beiden versuche ich, den Zustand und die Bewegungsrichtunge des Schweizer Films ein wenig einzukreisen in diesem halbstündigen Gespräch.

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