Basler Film- und Medienkunstpreise 2016

Dominique Koch, Eva Vitija, Michael Koch © sennhauser
Dominique Koch, Eva Vitija, Michael Koch © sennhauser

Michael Koch und Eva Vitija sind die Basler Filmpreisträger 2016, Dominique Koch und Esther Hunziker teilen sich den Medienkunstpreis 2016. Das haben Aya Domenig, Filmemacherin aus Zürich, Elodie Pong, Künstlerin aus Zürich und Sven Wälti, Leiter Film SRG/SRF entschieden.

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DIE GETRÄUMTEN von Ruth Beckermann

Anja Plaschg und Laurence Rupp lesen Ingeborg Bachmann und Paul Celan © filmbringer
Anja Plaschg und Laurence Rupp lesen Ingeborg Bachmann und Paul Celan © filmbringer

Ingeborg Bachmann, die Dichterin, und Paul Celan, der Dichter, gehören mit ihrem Briefwechsel von 1948 bis zu Celans Suizid 1971 zu den grossen, tragischen Liebenden der Moderne. Jetzt sind sie im Kino zu sehen und zu hören als «Die Geträumten». Luzide, einfach, packend.

Mit ihrem Pagenschnitt erinnert Anja Plaschg ein wenig an Ingeborg Bachmann. Aber es ist die junge Frau von heute, die Schauspielerin und Komponistin, die ans Studiomikrofon tritt und, in Grossaufnahme, perfekt ausgeleuchtet und gepegelt, die fast 70 Jahre alten Briefsätze zum Leben erweckt:

«Wien, am 24. Juni 1949. Weil ich so gar nicht daran gedacht habe, ist heute deine Karte so richtig angeflogen gekommen, mitten in mein Herz. Ja, es ist so: Ich hab dich lieb, ich hab es nie gesagt, damals…»

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HEART OF A DOG von Laurie Anderson

'Heart of a Dog' von Laurie Anderson © filmcoopi
‚Heart of a Dog‘ von Laurie Anderson © filmcoopi

Dreissig Jahre nach ihrem bahnbrechenden Musik-Kunst-Dokumentarfilm Home of the Brave hat die New Yorker Musikperfomerin Laurie Anderson wieder einen Film gemacht. Heart of a Dog heisst er, und vordergründig geht es um die Erinnerung an Laurie Andersons verstorbenen Hund. Gewidmet ist er aber ihrem 2013 verstorbenen Ehemann Lou Reed. „HEART OF A DOG von Laurie Anderson“ weiterlesen

FRANCOFONIA von Aleksandr Sokurov

Johanna Korthals Altes als Marianne und Vincent Nemeth als Napoléon Bonaparte © Look Now!
Johanna Korthals Altes als Marianne und Vincent Nemeth als Napoléon Bonaparte © Look Now!

Aleksandr Sokurov ist der Filmemacher, der uns mit Russian Ark durch die Museums-Schätze der Petersburger Eremitage geführt hat. Jetzt kommt von Sokurov Francofonia ins Kino. Eine filmische Rekonstruktion zur Frage, wie der Louvre den Pariser Nazi-Einmarsch im Kriegsjahr 1940 überlebt hat.

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DER MEISTER UND MAX von Marcel Derek Ramsay

Christine Lauterburg und Max Rüdlinger in 'Der Ruf der Sibylla' von 1984
Christine Lauterburg und Max Rüdlinger in ‚Der Ruf der Sibylla‘ von 1984

Ein kompletter Spielfilm, montiert aus dem – und erdacht auf der Basis vom – Werk von Clemens Klopfenstein, das ist Der Meister und Max. Erzählt wird von der Existenz von Max (Rüdlinger) und Christine (Lauterburg), zwei der regelmässigen Protagonisten aus dem Oeuvre von Clemens Klopfenstein, die über ihre Rollen (nicht nur bei Klopfenstein) und ihre realen Viten zu Originalen ihrer Selbst geworden sind.

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Eine Stadt feiert den Film:
Bilanzrunde zur 66. Berlinale

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Die Berliner Filmfestspiele wachsen von Jahr zu Jahr. Sie stehen nicht nur ebenbürtig neben den Festivals von Cannes und Venedig, die Berlinale ist mittlerweile auch das grösste Publikumsfilmfestival der Welt. Eine Bilanz der 66. Berlinale – direkt vom Potsdamer Platz.

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Duisburg 15: THOMAS HIRSCHHORN – GRAMSCI MONUMENT von Angelo A. Lüdin

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In der Schweiz war der Dokumentation von Angelo Lüdin kein grosser Kinoerfolg beschieden. Das liegt allerdings eher daran, dass das mediale Spektakel um das künstlerische «System Hirschhorn» schon wieder durch war, als der Film herauskam.

Zuviel Hirschhorn auf einmal ist schwer verdaulich. Zu dem Schluss kann man auch kommen, wenn man sich diesen sorgfältig gemachten, von Pio Corradi einmal mehr hervorragend gefilmten und letztlich auch seinem Sujet abgekämpften Film gesehen hat.

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Abschied von Chantal Akerman

Chantal Akerman
Chantal Akerman

Im August hat sie noch mit viel Energie am Filmfestival von Locarno ihren letzten Film vorgestellt. Gestern ist die belgische Filmemacherin Chantal Akerman mit nur 65 Jahren gestorben. Obwohl sie das grosse Publikum kaum kannte, hat Chantal Akerman von den 70er Jahren an den modernen Film und vor allem das feministische Kino geprägt.

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Venedig 15: Based on a True Story

Johnny Depp (rechts!) in 'Black Mass' © Warner
Johnny Depp (rechts!) in ‚Black Mass‘ © Warner

Noch sind nicht alle Filme im Wettbewerb von Venedig gelaufen, dennoch wird zwischen den Kinovorstellungen schon spekuliert, wem der Goldene Löwe dieses Jahr gebührt. Der internationale Wettbewerb ist dieses Jahr so breit in Thematik, Genres und formaler Ausprägungen wie schon lange nicht mehr. Science Fiction steht neben Neuem Realismus, Groteske neben Biographien, Dokumentation und Fiktion werden vermischt, sogar ein Animationsfilm ist zu sehen. Ziemlich oft aber steht hinter den Filmen ein reales Ereignis.

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Atom Egoyan im Gespräch zu THE CAPTIVE

Jetzt auf DVD Alexia Fast und Ryan Reynolds in Atom Egoyans The Captive
Jetzt auf DVD: Alexia Fast und Ryan Reynolds in Atom Egoyans ‚The Captive‘ © Ascot-Elite

Mit dem Entführungsthriller The Captive bringt der kanadisch-armenische Filmemacher Atom Egoyan seine Voyeurismus-Obsession auf die Höhe der Zeit. Die Langzeitentführung einer Zehnjährigen wird zum perversen Spiel des Entführers mit Eltern und Polizei. Ein Gespräch über die Gewalt des Zuschauens anlässlich des aktuellen DVD-Releases.

In den 80er Jahren gehörte Atom Egoyan zur Avantgarde des reflexiven filmischen Erzählens. Mit Filmen wie Family Viewing, Speaking Parts oder The Adjuster nutzte er Video, Überwachungssysteme und Videokonferenzsysteme zur Blicksteuerung und ihrer Thematisierung. Egoyans Filme waren immer auch Reflexionen über die Macht des Erzählens. Unterdessen gehört die mediale Spiegelung so selbstverständlich zum Alltag, dass Egoyans jüngster Thriller The Captive wie eine Rekapitulation seiner einstigen Obsessionen wirkt. Im Gespräch mit Michael Sennhauser reflektiert der Filmemacher veränderte Sehgewohnheiten, den wachsenden Einfluss der Fernsehserien aufs Publikum und das mögliche Ende des Spielfilms.

Hören:

Reflexe vom 13. Januar 2015 (Rechtsklick für MP3 Download )

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