Nathalie Randin: Eine Präsidentin für das NIFFF

Nathalie Randin, designierte Präsidentin, und Anais Emery, Direktorin des NIFFF © Joel Von Allmen, NIFFF 2019

Heute jagen sich die Schweizer Festivals mit Meldungen. Nachdem die Solothurner Filmtage ihre neue Direktorin Anita Hugi vorgestellt haben, meldet unser Lieblingsfestival NIFFF die Ablösung von Ex-Nationalbankpräsident Jean Studer durch die Journalistin Nathalie Randin. Die ehemalige Parlamentskorrespondentin von RTS übernimmt am Ende der kommenden NIFFF-Ausgabe übernächste Woche das Präsidium von Studer.

Damit wird die Schweizer Festivallandschaft noch einmal eine Stufe weiblicher. Mit Anais Emery, der langjährigen künstlerischen Leiterin des NIFFF, Anita Hugi, welche Seraina Rohrer bei den Solothurner Filmtagen ablöst, Emilie Bujès bei den Visions du réel in Nyon, Nicole Reinhart mit dem Basler Bildrausch-Festival, Lili Hinstin, der neuen Locarno-Direktorin, Annette Schindler, der künstlerischen Leiterin des Fantoche und etlichen weiteren, kleineren Filmfestivals in weiblicher Hand dürfte sich dies hoffentlich bald auch noch stärker auf die Programmation  auswirken.

Wie fast alle Festivals, die sich in den letzten Monaten mit der Unterzeichnung der einen oder anderen Erklärung für mehr Gleichstellung eingesetzt haben, bekennt sich nun auch das NIFFF nach eigenem Bekunden dazu:

Unterzeichnung der SWAN-Charta für Gleichstellung und egalitäre Einbeziehung

Noch vor dem Amtsantritt der neuen Festivalpräsidentin wird an der diesjährigen Ausgabe am 8. Juli 2019 mit der Unterzeichnung der SWAN-Charta ein Zeichen gesetzt. Mit der Schweizer Programmatorin und Produzentin Annick Mahnert als Patin ist das NIFFF das erste Genrefilmfestival, das diese wesentliche Charta für mehr Gleichstellung und Vielfalt in der audiovisuellen Branche unterzeichnet. Bereits unterschrieben haben illustre Anlässe wie die Filmfestspiele von Cannes, Locarno und auch Visions du Réel – sie alle verpflichten sich zur Übernahme der Anliegen der SWAN-Bewegung, deren Kernpunkte sind:

        • Die Erfassung einer Statistik bezüglich Geschlechterverhältnissen unter spezieller Berücksichtigung der Anzahl der eingereichten Filme, um SWAN mit verlässlichen Daten zu unterstützen.
        • Transparenz durch die Offenlegung der nominierten Mitglieder der Selektionskomitees und FestivalkuratorInnen mit dem Ziel, den Verdacht auf eine fehlende Diversität und Geschlechtergleichheit zu widerlegen. Den Festivals steht es derweils frei, ihren künstlerischen und strategischen Entscheidungen nachzukommen.
        • Die Festivals verpflichten sich, so schnell wie möglich und stetig zunehmend, einen Plan zur Gleichstellung in ihren Entscheidungsorganen umzusetzen.
        • Dadurch kann SWAN einen Jahresbericht erstellen, der eine Bewertung der erzielten Fortschritte ermöglicht.

Die Charta wird unterzeichnet am 8. Juli um 19:15 Uhr in Anwesenheit von Anaïs Emery (Leiterin des NIFFF), Nathalie Randin (zukünftige Präsidentin des NIFFF) und Annick Mahnert (Patronin der Charta), sowie dem Ko-Präsidium des Verbandes SWAN, Gabriel Baur, Laura Kaehr und Stéphane Mitchell.

 

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