Mit seinen 81 Jahren darf auch der in Frankreich lebende Georgier Iosseliani sich selber kopieren. Sein jüngster Film ist auch und vor allem ein Echo seiner früheren Arbeiten; der knapp unter der Realismusgrenze angesiedelte Alters-Stil erinnert ein wenig an Jacques Tati und sehr stark an Iosseliani.
Im doppelten Prolog verliert zuerst ein Marquis seinen Kopf (samt der Pfeife im Mund) unter der Guillotine, danach schiessen, töten und plündern Soldaten in einem nicht genauer definierten Krieg. Irritierend ist dabei die absurde Mischung von extremem ausstatterischem Aufwand mit Panzern, Kanonen, brennenden Ruinen, explodierenden Granaten und theatralischem, fast schon pantomimischem Spiel der Schauspieler und Komparsen. „Locarno 15: CHANT D’HIVER von Otar Iosseliani (Wettbewerb)“ weiterlesen