Anders als etwa das Festival von Cannes ist die Berlinale auch ein Publikumsfestival: Tickets können gekauft werden, und fast alle Vorstellungen (ausser den vorgezogenen für die Presse) sind öffentlich. Und davon wird auch heftig Gebrauch gemacht. In der Shopping Mall Arkaden am Potsdamer Platz stehen die Leute den ganzen Tag geduldig an, und zwar beidseitig. Und für die Journalisten, welche häufig Filme nur unter sich sehen, ist die Berlinale immer wieder auch eine Lektion in Publikumsnähe. Auch wenn mir öfters die Ohren klingeln hier: Die wirklich blöden Kommentare zu Filmen kommen genau so oft von Kollegen wie aus dem zahlenden Filmvolk. Die ganz idiotischen Fragen an den Pressekonferenzen („Ich habe Sie vor vier Jahren schon mal interviewt, erinnern sie sich an mich?“) kommen ausnahmslos von Kollegen. Auch wenn ich hoffe, nicht von Filmfachkollegen. Aber die Zeiten, wo unsereins bei den blödesten Fragen auf die Abgesandten der Frauenzeitschriften tippte, sind auch vorbei, seit jede Lokalredaktion einen auf „Glanz & Gloria“ macht und dafür Horden von Volontären an den Festivals akkreditiert.