Preise für Schweizerinnen in Annecy

'La nymphe et l'épicier' © Marina Rosset
'La nymphe et l'épicier' © Marina Rosset

von Rolf Bächler

Am 33. Internationalen Animationsfestival in Annecy, das am Samstag vor einer Woche zu Ende ging, wurde La nymphe et l’épicier („Die Nymphe und der Krämer“) der Schweizerin Marina Rosset im Rahmen des Wettbewerbs für Kurzfilmprojekte ausgezeichnet.

Marina Rosset, 1984 in Lausanne geboren, studierte Animation erst an der „ENSAV La Cambre“ in Brüssel und danach an der Hochschule Luzern – Design & Kunst, wo sie vor 2 Jahren ihr Diplom machte. Schon ihre drei Filme aus der Studienzeit fanden mit dutzenden von Festivalteilnahmen rund um die Welt grosse Beachtung und wurden mehrfach ausgezeichnet. La nymphe et l’épicier ist ihr erstes Projekt als freie Animationsschaffende nach dem Studienabschluss.

Der Wettbewerb für Projekte wurde dieses Jahr zum 13. Mal durchgeführt. Für die Kategorien Kurzfilm, Langfilm, TV-Specials und -Serien sowie „Multi-Support“ (Projekte für mehrere Auswertungskanäle, inklusive Computerspiele) wurden insgesamt 127 Dossiers eingereicht, davon 56 für Kurzfilme und 40 für TV-Projekte. La nymphe et l’épicier war die einzige Eingabe aus der Schweiz.

Auch im Wettbewerb für TV-Projekte ist indessen eine Schweizerin unter den Gewinnerinnen: Nicole Gallagher, die eben erst ihre Animationsausbildung am Animation Workshop in Viborg, Dänemark, abschloss und zusammen mit Morten Seung Enevoldsen für das dänische Serienprojekt James and the Giant zeichnet.

Im Kurzfilmwettbewerb, dem Hauptereignis des weltweit ältesten und wichtigsten Festivals – Annecy feiert nächstes Jahr seinen 50. Geburtstag –, war die Schweiz mit Retouches von Georges Schwizgebel und Valise von Isabelle Favez vertreten, Signalis von Adrian Flückiger, einem weiteren Absolventen der Luzerner Schule, nahm am Wettbewerb für Studentenfilme teil, und die schweizerisch-deutsche Koproduktion Molly beim Zahnarzt aus der Serie „Molly Monster“ von Ted Sieger und Michael Eckblad lief im Wettbewerb für TV-Produktionen.

Georges Schwizgebels 78 tours (1985) sowie Daniel Suters Amours à faire et à repasser (1988) waren ausserdem in einem Spezialprogramm zum Thema Tanz zu sehen, Le petit garçon qui vola la lune (1988) von Gisèle und Nag Ansorge in einem Programm zum 40. Jubiläum der ersten Mondlandung.

'James and the Giant' © Nicole Gallagher, Morten Seung Enevoldsen
'James and the Giant' © Nicole Gallagher, Morten Seung Enevoldsen

Kommentar verfassen