Prix Pathé für Brigitte Häring

Brigitte Häring am Filmfestival in Locarno

Brigitte Häring am Filmfestival in Locarno

An der Pressekonferenz für die kommenden Solothurner Filmtage heute in Zürich wurden auch die beiden Preisträger für den diesjährigen Prix Pathé für Filmjournalismus bekanntgegeben. Es handelt sich um den Bündner Kollegen Flurin Fischer und um unsere Brigitte Häring! Ausgezeichnet wird Brigitte für ihre letztjährige Reflexe-Sendung zu Mit dem Bauch durch die Wand und Roman d’ados: Filmischer Einblick ins Teenie-Dasein. Hier die Begründung der Jury: „Prix Pathé für Brigitte Häring“ weiterlesen

Bundesrat bestimmt Fachkommission Filmförderung für 2012 bis 2015

Bundeshausbanner

Meldung aus Bern: 21.12.2011 – Der Bundesrat hat 44 Mitglieder für die Fachkommission Filmförderung für die Jahre 2012 bis 2015 bestimmt. In den verschiedenen Ausschüssen sind die Expertinnen und Experten in wechselnder Zusammensetzung zuständig für die Evaluierung der Gesuche. Die revidierten Filmförderungskonzepte für die entsprechende Zeitspanne legen neben Strategie und Zielen der einzelnen Sparten auch Zusammensetzung und Organisation der Gremien fest. „Bundesrat bestimmt Fachkommission Filmförderung für 2012 bis 2015“ weiterlesen

Locarno 11: Angekündigte Opposition in der Filmpolitik

RTS kriegt den kleinen Saal, die IG hat den Blues ©sennhauser
RTS kriegt den kleinen Saal, die IG hat den Blues ©sennhauser

Am letzten Freitag hat Bundesrat Burkhalter auf dem Monte Verità erklärt, der Umbau der Filmförderung sei im Einvernehmen mit fast allen Branchenmitgliedern auf bestem Weg. Damit aber sind die Mitglieder der IG der unabhängigen Filmproduzenten offensichtlich nicht einverstanden. Sie haben heute zur Medienkonferenz und Diskussion geladen in Locarno.

Im vor einem Jahr angekündigten und von Marc Wehrlin, dem ehemaligen Chef der Sektion Film im Bundesamt für Kultur (dem Vorvorgänger von Ivo Kummer und Vorgänger von Nicolas Bideau) geleiteten Fazilitationsprozess seien sie marginalisiert worden, ihre Vorschläge für eine Reform der Filmförderung ignoriert. Offensichtlich sei dem Bundesrat oder dem Fazilitator mehr an einem Burgfrieden in der Filmbranche gelegen, als an echten Reformen. „Locarno 11: Angekündigte Opposition in der Filmpolitik“ weiterlesen

Edouard Waintrop übernimmt die Quinzaine des réalisateurs in Cannes

Edouard Waintrop bei der FIFF-PK 2009 ©sennhauser

Jetzt ist das Stühlerücken vorerst wieder beendet. Edouard Waintrop, während 26 Jahren Filmjournalist bei der französischen  Libération, übernimmt die Leitung der Quinzaine des réalisateurs, der alternativen Reihe am Filmfestival von Cannes – also jene Sektion, die der aktuelle Locarno-Chef Olivier Père geleitet hatte, bevor er in die Schweiz berufen wurde. Seine Sporen als Festivalleiter hat sich Waintrop am Festival in Fribourg abverdient, wo er nun vom Genfer Filmjournalisten Thierry Jobin abgelöst wird.

Seraina Rohrer ist die neue Chefin der Solothurner Filmtage

Nach fünfundvierzig Jahren unter männlicher Leitung übernimmt jetzt mit Seraina Rohrer eine Frau die Verantwortung für die Solothurner Filmtage.

Die Dreiundreissigjährige ist branchenintern alles andere als unbekannt. Sie hat etliche Jahre das Pressebüro des Filmfestivals von Locarno geleitet und sich dabei als eine nicht aus der Ruhe zu bringende, absolut professionelle Praktikerin erwiesen. Andererseits ist Seraina Rohrer eine studierte Filmwissenschafterin, die sich im Verlauf ihres Studiums in Zürich, in den USA und in Mexiko mit Inhalten und mit Produktionsbedingungen beschäftigt hat. „Seraina Rohrer ist die neue Chefin der Solothurner Filmtage“ weiterlesen

Internet-Premiere: GIRL WALKS INTO A BAR

Roasario Dawson und Josh Hartnett in 'Girl Walks into a Bar'
Roasario Dawson und Josh Hartnett in 'Girl Walks into a Bar'

Eine Million Dollar soll er gekostet haben, und allein die Liste der Schauspielerinnen und Schauspieler in diesem Film lässt darauf schliessen, dass das wahrscheinlich stimmt: Carla Gugino, Zachary Quinto, Josh Hartnett, Danny DeVito, Rosario Dawson, Emmanuelle Chriqui, Robert Forster und Alexis Bledel spielen mit. Produziert hat Multimillionär Steve Bing (der bei uns vor allem bekannt wurde als entfernter Vater eines Kindes von Elizabeth Hurley). Aber was Girl Walks into a Bar vor allem speziell macht: Der Film wurde exklusiv für ein Internet-Release gedreht. Und er wird ab sofort gratis über YouTube unters Volk gebracht. Nach Aussagen des Regisseurs Sebastián Gutiérrez (Snakes on a Plane, Gothika) ging es vor allem darum, zu beweisen, dass auf diese Weise dialoggetragene, einfache Schauspielerfilme ohne Spezialeffekte oder teure Schauwerte ein Publikum finden können. Ein teurer Versuch, aber auf jeden Fall schon mal ein gelungener Film – dazu gleich mehr. „Internet-Premiere: GIRL WALKS INTO A BAR“ weiterlesen

Wer möchte Kummer werden?

SFT Stelle

Es ist so weit. Die Solothurner Filmtage haben die Stelle ihres in die Sektion Film des Bundes wechselnden Direktors Ivo Kummer zu 60-80% ausgeschrieben. Den Buchstaben nach ist das tatsächlich eine richtige, öffentliche Ausschreibung. Da die Filmtage aber grundsätzlich extrem gut verwurzelt sind in ihrer Heimatstadt, würde es sicher nicht schaden, da aufgewachsen zu sein. Es dürfte auch nicht schaden, eine Frau zu sein – es gibt zur Zeit in der Schweiz erst zwei Festivaldirektorinnen: Duscha Kistler vom Fantoche und Anaïs Emery vom NIFFF.

Nachtrag 21.30 Uhr: Daniel Fuchs von den Solothurner Filmtagen ergänzt zu recht:

A propos Frauen: es gibt da noch Claudia Durgnat (Cinémas Tous Ecrans) eine Doppel-Frauendirektion bei Black Movie. Bei den Kurzfilmtagen eine Co-Direktorin (Delphine Lynert) und bei Nyon war über ein Jahrzehnt auch eine Co-Direktorin am Werk (Gabi Bussmann) :-)

Was wiederum nur bedingt stimmt, weil G. Bussmann den Co-Direktions-Status, den sie de facto mit ihrem Mann Jean Perret von Anfang an hatte, erst relativ spät auch vom Festival-Vorstand zugestanden bekommen hatte. Was nicht heisst, dass sie keine Kandidatin für Solothurn sein könnte, schliesslich wurde sie auch als Anwärterin für den Chefposten in der Sektion Film im BAK gehandelt.

«Die Situation der Filmförderung ist katastrophal»

katastrophal

Schon erschreckend (oder beruhigend?), wie sich Schlagzeilen über Jahrzehnte gleichen und die selben Inhalte immer wieder auftauchen. Vor rund dreissig Jahren sahen die Zeitungstitel schon fast genau gleich aus wie heute, und das Vokabular hat sich auch nicht gross verändert. Zur obigen Schlagzeile in der Berner Zeitung von 1984 hier noch der passende Agenturtext aus dem gleichen August 1984. Immerhin auffällig: Die Zahlen waren damals kleiner. Es bleibt also doch nicht alles, wie es ist.

Schweizer Film in Finanznot
Appell der Fachverbände

Locarno. 14. Aug. [1984] (sda) Der Schweizer Film befinde sich in einer dramatischen Finanznot, und im Interesse seiner Weiterexistenz und Weiterentwicklung müssten sofort Massnahmen getroffen werden, erklärten die Filmschaffenden an einer Pressekonferenz der wichtigsten Schweizer Filmfachverbände am Rande des Filmfestivals in Locarno. Die Filmschaffenden bitten die eidgenössischen Parlamentarier dringend, für das kommende Jahr der Erhöhung des Bundesbeitrages an die Filmförderung, zurzeit 4,7 Millionen Franken, auf 7,5 Millionen Franken zuzustimmen.

Fast 200 Projekte im laufenden Jahr
Der Schweizer Film war nach Meinung der Filmgestalter noch nie so vital wie jetzt, gleichzeitig war aber noch niese wenig Geld dafür vorbanden. Der eidgenössische Filmkredit sie nie massiv erhöht worden, obwohl sich die Anzahl der beim Bund eingereichten Filmprojekte in den letzten Jahren vervielfacht habe und die Herstellung der Filme massiv teurer geworden sei. Allein dieses Jahr werden nach Angaben der Filmemacher rund 200 Projekte eingereicht werden, deren Budget sich zwischen 50’000 und 2,4 Millionen Franken bewegt.

„«Die Situation der Filmförderung ist katastrophal»“ weiterlesen

Ivo Kummer ist der neue Filmchef

Ivo Kummer

Jetzt ist es offiziell, und schneller als erwartet. Kaum sind die Solothurner Filmtage vorbei, wird ihr langjähriger Direktor als Nachfolger von Nicolas Bideau angekündigt. Nicht wirklich überraschend, wenn man ihm vor und während den Filmtagen genau zugehört hat. In jedem Interview, bei jeder Rede, auch während der Eröffnung der Filmtage, hat er schon so gesprochen, dass seine Worte auch offiziell und aus Bundessicht funktionieren konnten. Versöhnung, Beruhigung, konstruktive Zusammenarbeit: All das, was Bundesrat Didier Burkhalter sich wünscht, soll Ivo Kummer nun als Filmdiplomat an den runden und eckigen Tischen durchsetzen. 57 Wahnsinnige hätten sich um den Job beworben, habe ich hier im Blog schon gespottet. Ivo Kummer immerhin weiss genau, worauf er sich einlässt, und damit hat sein Wahnsinn hier doch zuversichtlich stimmende Methode. Viel Glück Ivo, das ist einer der härtesten Jobs der Schweiz.

Radiokommentar im DRS2aktuell vom 5. Februar 2011:

Und hier noch der samstägliche DRS4-Kulturstammtisch zum Thema, mit Marcy Goldberg und mir, Gesprächsführung Eric Facon:

SFT 11: Solothurner Film-Talks zum Nachhören

Film Club II SFT11
Film Club 2, moderiert von Catherine Ann Berger

Hier noch ein Nachtrag zu den Solothurner FIlmtagen 2011: Es gab eine ganze Reihe von Talks und Podiumsdiskussionen. Im Film Club diskutierten ausländische Kolleginnen und Kollegen über Schweizer Filme, im Film Club II zum Beispiel Andreas Kilb («FAZ»), Isabella Reicher («Der Standard») und Susan Vahabzadeh («Süddeutsche Zeitung») unter der Leitung von Catherine Ann Berger («SF») über Sennentuntschi von Michael Steiner, Satte Farben vor Schwarz von Sophie Heldmann, Manipulation von Pascal Verdosci und Jean-Stéphane Brons Cleveland vs Wall Street. Sämtliche Talks wurden im Auftrag der Filmtage mitgeschnitten und sind nun als Downloads verfügbar.

Wer Lust hat, kann Catherine Ann Bergers oben genannte Runde aber auch gleich hier hören:

Trennbalken 46. Solothturner Filmtage