50 Jahre James Bond

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Die periodische Bonditis ist wieder am Abklingen; der November 2012 war geprägt von einer Skyfall-Werbewalze. Aber mittlerweile haben sich wohl alle, die dazu überhaupt noch Lust verspürten, ihre Meinung zum aufgefrischten Agenten-Garn mit Daniel Craig gemacht. Zum Jahresende hin haben wir uns im Kulturstammtisch auf SRF4 News diese fünfzig Bond-Jahre noch einmal vorgeknöpft. Wir, das waren Gastgeber Eric Facon, Kollegin Alexandra Stäheli und ich. Wer also trotz allem noch Appetit hat auf 25 Minuten sehr persönliche Sichtung des Bond-Phänomens – Hier zu haben:

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DEAD FUCKING LAST von Walter Feistle

Er ist der Nette: Mike Müller in 'Dead Fucking Last' ©filmcoopi
Er ist der Nette: Mike Müller in ‚Dead Fucking Last‘ ©filmcoopi

Eine Komödie zur Genossenschaftsidee: Kommt eigentlich genau richtig im Zuge des Sixties Revival, das uns ins Haus steht. Auch wenn die Velokuriergenossenschaft, um die es in dieser neuen Schweizer Komödie geht, als Resultat der bewegten 80er gegründet wurde. Der erste lange Spielfilm nach einem Drehbuch des Solothurners Uwe Lützen bringt eine ganze Reihe attraktiver Elemente zusammen: Alte Säcke, die von jungen Frauen überholt werden, eingefleischte Alt-Punker, deren Revolutionsideen nie ganz gar wurden, Genossenschafter, die längst zu KMU-Betreibern wurden – und die «Triple M», ein Trio starker Schweizer Darsteller: Michael Neuenschwander, Markus Merz und Mike Müller. Hier meine Besprechung zu Dead Fucking Last. Und da mein ausführliches Filmgespräch mit Regisseur Walter Feistle, Drehbuchautor Uwe Lützen und Hauptdarsteller Michael Neuenschwander.

No Copyright – zur Abschaffung des Urheberrechts nach Joost Smiers

Joost Smiers, Christophe Germann © Montage sennhauser
Joost Smiers, Christophe Germann © Montage sennhauser

Die komplette Abschaffung des Copyrights fordert der holländische Kultur-Theoretiker Joost Smiers in seiner Streitschrift. Das wäre das Ende bestehender Medienkonglomerate, das Ende Hollywoods und der Musikindustrie, meint Smiers. Und der Anfang einer neuen kulturellen Vielfalt. Ich diskutiere Smiers‘ Thesen mit dessen Schweizer Kollegen und Freund, dem Genfer Urheberrechtsspezialisten Christophe Germann.

Würden Schriftsteller und Komponisten verhungern und das grosse Unterhaltungskino zu einer fernen Erinnerung, wie die Copyright-Lobby diese Zukunft schildert? Oder würde dank staatlicher Förderung und freiem Wissensaustausch eine komplett neue Zivilisation entstehen, wie sie sich die Utopisten und Parteigänger der Piraten erträumen?

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Locarno 12: DRS2 und DRS4 News wieder werktäglich live

Wir gehen wieder auf Sendung von der Piazza Grande aus. Jeden Werktag ab 2. August bringen wir Gäste, Meinungen und Töne an den runden Tisch unter dem Magnolia-Zeltdach. Nach den Elf-Uhr-Nachrichten live auf DRS4News, High Noon, nach 12 Uhr, dann bei DRS2. Das Team besteht aus Brigitte Häring, Eric Facon, Michael Sennhauser, Samuel Wyss und abwechselnd Christian Gebhard oder Tom Hägler. Die beiden haben auch schon den SRF online-Auftritt zusammengestellt, der die Sendungen dieses Mal nicht bloss ergänzt, sondern integriert und komplimentiert. Über einen Storify-Kanal laufen diverse Vektoren zusammen, unter anderem auch mein Blog hier, sowie einzelne Twitter-Timelines und ausgesuchte Medienkanäle. Und im Prinzip sollte da dann auch der Link zum täglichen Podcast stehen. Und wer gerne live dabei sein möchte: Locarno, Piazza Grande, werktäglich um 11 Uhr vom Open Air Studio unter dem Pavillonzelt vor der Hauptpost, gerade bei der grossen Leinwand. Es gibt die eine oder andere Filmgrösse zu sehen und zu hören und Begeisterungsschreie gehen live in die Deutschschweiz!

Nicolas Steiner und sein ‚Kampf der Königinnen‘ im Gespräch

Nicolas Steiner (rechts) an den Duisburger Filmtagen 2011 (mit Till Brockmann) ©sennhauser
Nicolas Steiner (rechts) an den Duisburger Filmtagen 2011 (mit Till Brockmann) ©sennhauser

Brave Walliser Kühe als «Raging Bulls»? Der schon mehrfach preisgekrönte Schweizer Nachwuchsregisseur Nicolas Steiner hat einen Dokumentarfilm über die bekannten Walliser Kuhkämpfe gedreht, der sich gewaschen hat. In Schwarz-Weiss, mit einer packenden Rahmenhandlung, und mit Kampfszenen in extremer Zeitlupe. Der Regisseur erzählt von seinen Absichten und Vorbildern, von den Reaktionen der Kollegen an der Stuttgarter Filmakademie, als er mit seinem Kuhthema auftauchte und vom Einsatz der eigens komponierten Musik im zwölfminütigen Finale. Das Foto oben ist allerdings ein Etikettenschwindel: Das verlinkte Gespräch habe ich letzten Montag mit Steiner geführt – die Duisburger Diskussion fand im letzten November statt und wurde natürlich auch protokolliert.

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Saugen: DRS2 Reflexe vom Freitag, 4.5.2012 (MP3, 13.7 MB)

Béla Tarr, der langsamste Filmregisseur der Welt

'Das Turiner Pferd' von Béla Tarr ©vegafilm
'Das Turiner Pferd' von Béla Tarr ©vegafilm

Sein bekanntestes Kinostück Sátántangó war schwarzweiss und 415 Minuten lang. Der ungarische Filmregisseur Béla Tarr hat einen unverwechselbaren Stil und ein unverwechselbares Selbstbewusstsein. Martin Walder hat ihn getroffen und mit ihm über seinen aktuellen jüngsten und angeblich letzten Film gesprochen: Das Turiner Pferd. Zusammen mit dem Schriftsteller László Krasznahorkai hat Tarr seine Filme jeweils so angelegt, dass sie exakt so lange sind, wie die Lektüre der Romanvorlage dauert. Im Gespräch erklärt er, warum auch Nietzsches kurze Geschichte vom altersschwachen Turiner Pferd 146 Minuten Leinwandzeit braucht.
Ein perfekter Einstieg zur Béla-Tarr-Retrospektive, die jetzt im März im Xenix in Zürich und im Stadtkino in Basel zu sehen sein wird.

Reflexe: heute, 1. März 2012, 10.00-10.30 und 22.05 Uhr, DRS2

(Podcast: Download mit Rechtsklick, speichern unter) Hören:

Zum Tod von Theo Angelopoulos

Theo Angelopoulos war Griechenlands grösster Filmerzähler. Diese Woche kam er auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall um Leben. Aus Anlass seines Todes bringen wir ein Portrait des wichtigen europäischen Filmemachers noch einmal. Entstanden ist es 2004 anlässlich des Erscheinens seines Films Eleni – Die Erde weint. In dieser Sendung von Filmredaktor Pierre Lacht äussert sich Theo Angelopoulos zu den Ursprüngen, Themen und Methoden seiner Filmautorenschaft. Seit 40 Jahren hat der griechische Kinoerzähler mit seinen oft sehr eigenwilligen Werken die Siebente Kunst seines Landes praktisch im Alleingang vertreten. Er zeigt sich in seinen Filmen verwurzelt mit der oft auch brutalen Geschichte seines Landes und seiner Familie.

Sendetermin: Freitag, 27.1.2012, 15.00 – 15.30 h

Heute zudem in DRS2aktuell mit dem Schweizer Angelopoulos Kenner Walter Ruggle von trigon-film

Rolf Lyssy im Gespräch

Rolf Lyssy (rechts) im Gespräch mit Kameramann Fritz Mäder im Jahr 2000 copy sennhauser
Rolf Lyssy (rechts) im Gespräch mit Kameramann Fritz Mäder im Jahr 2000 ©sennhauser

Auf die am Donnerstag beginnenden Solothurner Filmtage hin haben sich schon Dutzende angehender Filmmacher mit ihren Mini-Remakes von Rolf Lyssys Die Schweizermacher beworben. Rolf Lyssy selber ist in der Jury. Vor allem aber hat Rolf Lyssy seit dieser Woche auch wieder einen eigenen Film im Kino: Ursula – Leben in anderswo. Brigitte Häring hat Lyssy besucht und mit ihm über den Film gesprochen – hier ist das Gespräch zu hören. „Rolf Lyssy im Gespräch“ weiterlesen

ANONYMOUS. Shakespeare war ein anderer.

Rhys Ifans in 'Anonymous' ©Disney (Schweiz)
Rhys Ifans in 'Anonymous' ©Disney (Schweiz)

Roland Emmerich, Hollywoods deutscher Starregisseur und Computermagier, hat sich nach Godzilla, dem amerikanischen Bürgerkrieg und der neuen Eiszeit den Barden vorgeknöpft: Im seinem elisabethanischen Thriller Anonymous ist Shakespeare kein Mann des Volkes, sondern bloss eine Front für den dichtenden Earl of Oxford in der Schlangengrube des Hofes. Ich habe mit Roland Emmerich über sein Shakespeare-Abenteuer gesprochen.

Sendetermine:
Freitag, 11.11.2011, 10.03-10.35 Uhr, DRS 2
Freitag, 11.11.2011, 22.06-22.30 Uhr, DRS 2 (Wiederholung)
oder hier sofort als Podcast

Locarno 11: werktägliches Radio-Magazin aus Locarno

DRSsct

Seit heute sind wir wieder auf Sendung: Die Locarno Crew von DRS2 und DRS4News, Brigitte Häring, Eric Facon, Thomas Gutersohn und ich, verstärkt durch die online-Kollegen Thomas Hägler und Christian Gebhard, die sich ablösen. Wir senden jeweils live um elf Uhr 25 Minuten von der Piazza Grande, die Details folgen nach dem Sprung:

„Locarno 11: werktägliches Radio-Magazin aus Locarno“ weiterlesen