Auf die am Donnerstag beginnenden Solothurner Filmtage hin haben sich schon Dutzende angehender Filmmacher mit ihren Mini-Remakes von Rolf Lyssys Die Schweizermacher beworben. Rolf Lyssy selber ist in der Jury. Vor allem aber hat Rolf Lyssy seit dieser Woche auch wieder einen eigenen Film im Kino: Ursula – Leben in anderswo. Brigitte Häring hat Lyssy besucht und mit ihm über den Film gesprochen – hier ist das Gespräch zu hören.
Im Jahr 1965 war Rolf Lyssy noch kein bekannter Regisseur, sondern Kameramann und Cutter bei einem Filmprojekt: Der Dokumentarfilm Ursula oder das unwerte Leben, eines der ersten Projekte des jungen Filmemachers, kam 1966 ins Kino. Das das taubblinde Mädchen und seine Pflegemutter machen Lyssy tiefen Eindruck.
45 Jahre später – inzwischen hat Lyssy eine beeindruckende Karriere als Filmemacher hinter sich – trifft er Ursula Bodmer und ihre inzwischen greise Pflegemutter Anita Utzinger wieder. Und ist von der nun fast 60jährigen Frau und ihrer Betreuerin immer noch gleich beeindruckt. Er beschliesst, einen weiteren Film über die beiden zu drehen: «Ursula. Leben in Anderswo» entsteht. Im Gespräch erzählt Lyssy von der Erfahrung, im Abstand von 45 Jahren mit den gleichen Protagonisten zu drehen, von der Schwierigkeit, mit Ursula zu kommunizieren oder ihre Welt zu verstehen. Und er berichtet von der Faszination für diese Geschichte der schwerbehinderten Frau und ihrer Pflegemutter.