SFT12: ‚Vol Spécial‘ und ‚Die Wiesenberger‘ gewinnen die Hauptpreise

Die Jury und die Direktorin: Micheline Calmy-Rey (Alt-Bundesrätin); Séverine Cornamusaz (Filmemacherin); Seraina Rohrer (Direktorin); Charles Lewinsky (Schriftsteller)

Keine Überraschung bei der Preisvergabe in Solothurn: Ich hätte meinen Winterschnauz verwettet darauf, dass die Jury und das Publikum sich so entscheiden werden. Manchmal ist es aber schon schön, recht zu behalten. Hier die offizielle Meldung:

Die 47. Solothurner Filmtage, die ersten unter der Leitung von Seraina Rohrer, gehen heute Donnerstag mit einer positiven Bilanz zu Ende. In den vergangenen acht Tagen wurden rund 55’000 Kinoeintritte verbucht (Vorjahr 53’000). Die beiden Hauptpreise gehen an Fernand Melgar für «Vol Spécial» sowie Bernard Weber und Martin Schilt für «Die Wiesenberger». Bundesrat Alain Berset begrüsste in seiner Ansprache anlässlich der Nacht der Nominationen den von den Solothurner Filmtagen eingeschlagenen Weg hin zu mehr Diskussionen über Filme und Inhalte.

Mit der feierlichen Eröffnung und Xavier Kollers «Eine wen iig, dr Dällebach Kari» wurden die Weichen gestellt für eine Woche mit zahlreichen Höhepunkten. Die beiden neuen Programmpunkte «Upcoming» und «Fokus» haben ihr Publikum gefunden. Mehrere neue Schweizer Dokumentar- und Spielfilme wie «Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit Wasser», «Courage», «Balkan Melodie», «Puppe» oder «My Generation» sorgten für Gesprächsstoff und fanden Zuspruch. Ein grosser Publikumsandrang am Wochenende und eine konstante Auslastung in der zweiten Festivalhälfte bescherten den Solothurner Filmtagen einen erneuten Anstieg der Kinoeintritte auf rund 55’000 (2% mehr als im Vorjahr).

Prix de Soleure 2012 an «Vol Spécial»

Den Jurypreis «Prix de Soleure» darf der Lausanner Regisseur Fernand Melgar in Empfang nehmen. Er erhält den mit CHF 60’000 dotierten Preis für seinen Dokumentarfilm «Vol Spécial». Melgar beleuchtet darin einen zentralen Punkt der schweizerischen Asylpolitik. Er erzählt die Geschichten von Sans-Papiers und abgewiesenen Asylsuchenden, die im Gefängnis von Frambois auf ihre Ausschaffung warten. «Vol Spécial» überzeugte die Jury durch «seine feinfühlige und zurückhaltende Kameraführung» und «seine kritische Schilderung einer gelebten Wirklichkeit, die so und in dieser Form nur in unserem Land möglich ist.»

PRIX DU PUBLIC 2012 an «Die Wiesenberger»

Auch der Publikumspreis PRIX DU PUBLIC (CHF 20’000) der zwei Festival-Hauptsponsoren Swiss Life und Die Schweizerische Post geht an einen Dokumentarfilm. «Die Wiesenberger» von Bernard Weber und Martin Schilt erzählt die Erfolgsgeschichte der Jodler vom Wiesenberg, die nach ihrem rasanten Aufstieg im Showbusiness die Möglichkeit erhalten, die Schweiz an der Expo in Shanghai zu vertreten. Das verlockende Angebot wird zur Zerreissprobe für die singenden Bergler. «Die Wiesenberger» setzte sich gegen zehn weitere nominierte Filme des Abendprogramms durch.

Sowohl der «Prix de Soleure» als auch der PRIX DU PUBLIC gehen jeweils zur Hälfte an die Regie und die Produktion des ausgezeichneten Films.

 

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