Berlinale09: ‚Katalin Varga‘ von Peter Strickland

Katalin Varga von Peter Strickland Berlinale 09 Wettbewerb

Dürrenmatts Diktum, dass eine Geschichte erst dann zu Ende gedacht sei, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen habe, stürzt einen bei Peter Stricklands Berlinale-Wettbewerbs-Drama Katalin Varga in eine gedankliche Endlosspirale. Katalin macht sich mit ihrem elf Jahre alten Sohn Urban auf den Weg, die beiden Männer zu finden, die sie einst vergewaltigt haben. Der Sohn weiss nichts davon, er weiss auch nicht, dass Katalin von ihrem Mann, den er für seinen Vater hält, verstossen wurde, weil er von der Vergewaltigung erfahren hat. Auch als Zuschauer reime ich mir die Geschichte erst langsam zusammen, Strickland „Berlinale09: ‚Katalin Varga‘ von Peter Strickland“ weiterlesen

Berlinale09: Catherine Breillat und ihr Blaubart

Barbe bleu von Catherine Breillat im Panorama

Das Drama der alternden Mätresse, welches Stephen Frears mit Michelle Pfeiffer eher geschwätzig verfilmt hat, hat Frankreichs kluge Skandalfilmerin Catherine Breillat mit mehr Engagement und Dampf in Une vieille maîtresse (Cannes 2007) auch schon aufgearbeitet. Mit mehr Risikofreude. Bekannt und berüchtigt wurde sie aber vor allem mit ihren radikalen Filmen wie Romance oder Sex is comedy, welche in der Regel kein Blatt vor den Mund, geschweige denn vor die Scham nahmen. Um so verblüffender nun ihr jüngster, Barbe bleu (Blaubart), der hier im Panorama zu sehen war. Sex ist da zwar „Berlinale09: Catherine Breillat und ihr Blaubart“ weiterlesen

Berlinale09: Selbstverständlich tödliche Frauen

human zoo rie rassmussen berlinale

Zwei Filme haben mich hier in den ersten Tagen verblüfft mit ihren Protagonistinnen. Einerseits Lille Soldat von Annette K. Olesen aus Dänemark, die Geschichte einer dänischen Soldatin, die aus dem Irak zurückkommt und kaum mehr Fuss fassen kann zuhause. Und da war der Panorama-Eröffnungsfilm Human Zoo von und mit Rie Rasmussen. Die Filmemacherin spielt eine Frau, welche die Balkankriege der 90er Jahre an der Seite eines waffendealenden Deserteurs überlebte und dann nach Marseille geflüchtet ist. Der Film ist ganz sicher nicht gängiges Kino, er benimmt sich eher wie eine Underground-Produktion, die allerdings nicht so aussieht (weil zuviel Geld für die Produktion da war, wie ein sehr geschätzter Kollege auf dem Klo bemerkte). Vor allem aber spielt der Film mit weiblichen Gewaltfantasien auf eine Art, die das Mainstreamkino nicht bedienen würde. Die Hauptfigur hängt an ihrem Retter / Beschützer / Macker mit einer Hassliebe, sie verabscheut seine Gewalttätigkeit, trägt sie aber lange Zeit mit und „Berlinale09: Selbstverständlich tödliche Frauen“ weiterlesen

Twilight – Der Mädchentraum vom sanften Beissen

Twilight Artwork Poster
Twilight Artwork Poster

Ein einsamer Teenager verliebt sich in einen gleichaltrigen Vampir in der Schule, und nicht nur Amerikas Teenager sind hin und weg, sondern auch die Hälfte der weiblichen Bevölkerung. Endlich wieder Romantik mit Biss. Wer kriegt so was hin? Ich war in San Francisco (Ferien) und nahm, wie überall, die Gelegenheit wahr, jene Filme zu sehen, die bei uns (noch) nicht aufgetaucht sind. Einer davon war Catherine Hardwickes Verfilmung von Stephenie Meyers Teenage-Vampir-Schauerromanze „Twilight“. Vampire sind nun mal nicht totzukriegen, schon gar nicht im Kino:

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