Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2014

Nina Hoss und Ronald Zehrfeld in 'Phoenix' © Look Now!
Nina Hoss und Ronald Zehrfeld in ‚Phoenix‘ © Look Now!

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Phoenix von Christian Petzold. Eine Frau hat das KZ überlebt und wird von ihrem Mann mit ihrem neuen Gesicht nicht erkannt. Also spielt sie sich selber für ihn, damit er an ihr Erbe kommt. Der absurde Plot wird unter Petzolds Regie und dem Spiel von Nina Hoss und Ronald Zehrfeld zu einem raffinierten und schmerzlichen Spiegelspiel.
  2. Gone Girl von David Fincher. Ein Ehepaar lernt sich unter mörderischen Umständen neu kennen. Wer den Roman von Gillian Flynn kennt, staunt über die elegante Mechanik des Films, wer ihn noch nicht kennt, über die wilden Haken, welche die Geschichte schlägt.
  3. Calvary von John Michael McDonagh. Ein irischer Priester bekommt im Beichtstuhl seine bevorstehende Ermordung angekündigt – und versteht damit umzugehen. Eine zutiefst menschliche Tragiko-Groteske vom Team, das 2011 schon The Guard zu einer grossartigen Überraschung gemacht hatte.
  4. Der Kreis von Stefan Haupt. Die Dokufiktion erzählt von Leben und Wirken von Ernst Ostertag und Röbi Rapp, zwei Pionieren der schwulen Emanzipationsbewegung in Zürich. Spannendes Zeitdokument und wunderbarer Liebesfilm zugleich.
  5. Il Capitale Umano von Paolo Virzi Aus der Perspektive dreier Personen erzählter Film über das unmenschliche Spiel mit (menschlichem) Kapital – dabei ist die US-amerikanische Romanvorlage perfekt auf norditalienische Verhältnisse umgeschrieben worden. Gnadenlos und erschreckend gut erzählt und gespielt.

Und morgen im Filmpodcast: L’abri, Saint Laurent, Phoenix.

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