ON BECOMING A GUINEA FOWL von Rungano Nyoni

Susan Chardy als Shula © trigon

Man muss seiner Sache schon sehr sicher sein, um mit den ersten 15 Minuten eines Filmes vor allem Fragen aufzuwerfen.

Warum trägt die Frau mit den perfekt geschminkten Lippen am Steuer ihres Mercedes eine glitzernde Maske auf dem Kopf? Warum wirft sie bloss einen kurzen Blick auf den toten Mann, der auf der nächtlichen Strasse liegt, und ruft dann nicht etwa die Polizei an, sondern ihren Vater? Warum trägt die Frau ein ballonartiges Kostüm, mitten in der Nacht, auf einer kleinen Vorortstrasse in Sambia?

Und warum nennt sie den Toten «Onkel Fred»? „ON BECOMING A GUINEA FOWL von Rungano Nyoni“ weiterlesen

Duisburg 15: ARLETTE – MUT IST EIN MUSKEL von Florian Hoffmann

© PS Film
Instant Selfie Arlette © PS Film

Der Film, der die diesjährige Duisburger Filmwoche eröffnet hat, ist ein Nachkomme des Duisburger 3Sat-Preisträgers von 2011. Und der Filmemacher Florian Hoffmann der Sohn der damaligen Preisträgerin Heidi Specogna.

In Carte Blanche war ein weinendes Mädchen in Zentralafrika zu sehen, das sechs Jahre früher von Rebellen angeschossen worden war. Damals schrieb ich hier: „Duisburg 15: ARLETTE – MUT IST EIN MUSKEL von Florian Hoffmann“ weiterlesen

Ouagadougou Filmfestival

fespaco

Die Website ist bunt und wirr, neben touristischen Attraktionen ist auch Dr. Cheick Modibo Diarra abgebildet, der Chairman von Microsoft Africa (ein Chairman für ganz Afrika?), der der aktuellen Ausgabe des FESPACO als Pate zur Seite steht. Das Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou gibt es seit 1969 – und ich war noch nie da. Viele andere waren auch noch nie da. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Burkina Faso nicht die Mittel hat, Journalisten einzuladen, wie das andere Festivals auf der Welt tun, um mehr Öffentlichkeit zu bekommen. Und es hat damit zu tun, dass kaum eine Redaktion die Mittel aufwirft, um ihre Mitarbeitenden an ein afrikanisches Filmfestival zu schicken. Auf jeden Fall hat die aktuelle Ausgabe des biennal stattfindenden Festivals begonnen. Und die Informationen, die ich auf der multifunktionalen Website des Festivals nicht gefunden habe, liefert Marie Luise Knott heute via Perlentaucher. Die ehemalige Chefredakteurin der deutschen Ausgabe von Le monde diplomatique fasst knapp und präzise zusammen, wie sich das vierzig Jahre alte Festival zur Zeit präsentiert und wo der „afrikanische“ Film heute steht. „Ouagadougou Filmfestival“ weiterlesen