BLACK DOG (Gou zhen) von Guan Hu

Lang Yonghui (Eddie Peng) mit dem Titelhund © trigon-film

Was für ein Spektakel! Die Eröffnungsszene von Guan Hus modernem China-Western versetzt einen innert Sekunden in diese magische Kinoverzückung, die so rar ist, und so wunderbar. Wir sehen von einem Höhenzug aus eine felswüstensandige Landschaft. Im mittleren Vordergrund rollen Tumbleweeds durchs Bild, auf der staubigen Strasse unter dem Horizont nähert sich vom linken Bildrand her ein kleiner Autobus mit einer grossen Staubfahne.

Plötzlich kommt von rechts im Vordergrund Bewegung ins Bild. Ein Koyote? Wölfe? Nein, Hunde. Hunderte von Hunden, eine Hundehorde rast die Hügelflanke hinab, auf die Strasse zu, ergiesst sich wie ein bellender Bach darüber. Der Bus, jetzt in der Mitte des Bildes, bremst, schlingert und kippt schliesslich in einer weiteren Staubwolke auf die Seite.

Die Hundehorde verschwindet am Horizont. „BLACK DOG (Gou zhen) von Guan Hu“ weiterlesen

UN OURS DANS LE JURA von Franck Dubosc

Franck Dubosc, Benoît Poelvoorde, Joséphine de Meaux © JMH

«Drei Leichen sind da drin. Einer hat Schnittwunden im Gesicht, die anderen sind mit Honig überzogen. Einer wurde aufgespiesst. Sein Bauch durchbohrt. Abdomen geplatzt!» „UN OURS DANS LE JURA von Franck Dubosc“ weiterlesen

Berlinale 18: DAMSEL von David und Nathan Zellner (Wettbewerb)

Mia Wasikowska, Robert Pattinson in ‚Damsel‘ © Strophic Productions Limited

Was tut man nicht alles, um Stars wie Robert Pattinson oder Mia Wasikowska nach Berlin zu locken. Die Programmierung dieses Films im Wettbewerb der 68. Berlinale ist nun allerdings dermassen durchsichtig, dass man schon fast wieder von Chuzpe reden kann.

Fast fünfzig Jahre nachdem Filme wie Il mio nome e nessuno und die dritte Welle der Euro-Western das US-Pioniergenre vom Alk auf den Ulk gebracht haben, kommen die Zellner Bros. und parodieren nach. Rechtschaffen im Anspruch, prächtig im Setting, gut ausgestattet mit Verkaufswerten wie Pattinson und Wasikowska. Aber Abgründe entfernt von den Coens oder auch nur schon Tarantino, dem sie zumindest bei den Dialogen nachzueifern scheinen. „Berlinale 18: DAMSEL von David und Nathan Zellner (Wettbewerb)“ weiterlesen

Duisburg 15: PISTOLEROS von Karin Becker, Silvia Wolkan & Aline László

Ionutz_Rondo

«Western Leone» heisst die Geisterstadt in Spanien. Und bevölkert ist sie von ein paar wenigen Menschen, Pferden und Hunden. Und dem Geist der grossen Vergangenheit. Denn hier, in Spanien, wurde einst nicht nur Sergio Leones C’era una volta il West gedreht, sondern hunderte von Italowestern.

Einst war das brettergenagelte Kulissenstädtchen eine lukrative Location, später immerhin noch eine Touristenattraktion mit Saloon, Show-Duellen und Pferdeausflügen. Aber die Zeiten sind vorbei.

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